Bewertung:

Die Biografie von Edmund Spenser von Andrew Hadfield ist ein umfassendes und gut recherchiertes wissenschaftliches Werk, das tiefe Einblicke in Spensers Leben und den gesellschaftlichen Kontext des elisabethanischen Englands bietet. Während es eine detaillierte Untersuchung von Spensers Werken und seiner historischen Bedeutung bietet, zeichnet es sich durch seinen dichten Schreibstil und die Herausforderungen aus, die sich aus den begrenzten faktischen Informationen über Spensers Leben ergeben.
Vorteile:Äußerst informativ, hervorragend recherchiert, erschöpfend im Detail, umfassende Untersuchung von Spensers Leben und Werken, schafft ein lebendiges Bild der elisabethanischen Gesellschaft, faire Urteile, ausgezeichnete Fußnoten mit aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen.
Nachteile:Keine leichte Lektüre, mag nicht diejenigen ansprechen, die lange Biographien nicht mögen, lässt vollständige Daten zu Spensers Leben vermissen, beschreibt eher eine Kultur- und Sozialgeschichte als eine erzählende Biographie.
(basierend auf 9 Leserbewertungen)
Edmund Spenser: A Life
Edmund Spensers innovative poetische Werke nehmen einen zentralen Platz im Kanon der englischen Literatur ein. Dennoch wird er als moralisch mangelhafter, eigennütziger Kriecher in Erinnerung behalten; mitschuldig an Englands rücksichtsloser Kolonisierung Irlands; in den Worten von Karl Marx „Elizabeths arschkriechender Dichter“ - ein Mann auf der Flucht, der an den Hof wollte und bereit war, die Iren auszubeuten, um zu bekommen, was er wollte.
In seinem lebendigen und anschaulichen Buch, der ersten Biografie über den Dichter seit 60 Jahren, zeigt Andrew Hadfield einen komplexeren und subtileren Spenser. Wie konnte ein Mann, der dazu bestimmt schien, Priester oder Don zu werden, in die Politik verwickelt werden? Wenn es ihm um den sozialen Aufstieg ging, warum war er dann so erstaunlich unhöflich zu dem guten und großen Lord Burghley, dem Grafen von Leicester, Sir Walter Ralegh, Elizabeth I. und James VI. Warum fühlte er sich bei den „Mittelmäßigen“ - Schriftstellern, Verlegern und Druckern, Bürokraten, Soldaten, Akademikern, Sekretären und Geistlichen - wohler als bei den Mächtigen und Gewaltigen? Wie wirkte sich das entsetzliche Gemetzel, das er in Irland miterlebte, auf seine Vorstellungskraft aus? Wie wirkten sich seine Ehe und sein Familienleben auf sein Werk aus?
Spensers brillantes Schreiben hat unsere Vorurteile stets herausgefordert. Das gilt auch für die widersprüchliche Beziehung zwischen seinem Leben und seiner Kunst, wie Hadfield zeigt.