Bewertung:

Die Rezensionen zeigen ein gemischtes Echo auf das Buch über die katholischen Sakramente. Einige loben die historischen Einblicke und die gute Lesbarkeit, insbesondere für Katholiken vor dem Zweiten Vatikanischen Konzil, während andere die Auslegung der Sakramente als potenziell häretisch und übermäßig vereinfachend kritisieren.
Vorteile:⬤ Gut recherchiert und historisch informativ
⬤ zugänglicher Schreibstil
⬤ vorteilhaft für denkende Katholiken und diejenigen, die mit den Praktiken vor dem Zweiten Vatikanum vertraut sind
⬤ wertvoll für das Verständnis der Rolle der Sakramente im christlichen Leben.
⬤ Einige Leser empfinden die Interpretation der Sakramente durch den Autor als rein kulturell und metaphorisch als häretisch
⬤ das Buch kann den katholischen Mainstream-Glauben verwirren
⬤ nicht geeignet für diejenigen, die traditionelle Ansichten zur Sakramententheologie bevorzugen.
(basierend auf 6 Leserbewertungen)
Honest Rituals, Honest Sacraments
Ehrliche Rituale sind zeremonielle Handlungen, die das feiern, was tatsächlich im Leben der Menschen geschieht. Religiöse Rituale hingegen feiern oft Glaubenssätze und Doktrinen (z.
B. die Geburt Christi, die Vergebung der Sünden durch Gott oder die Gaben des Heiligen Geistes), die wenig mit der Erfahrung der Menschen zu tun haben. Martos argumentiert, dass die frühchristlichen Rituale auf Erfahrungen wie Bekehrung, Gemeinschaft, Engagement und Selbsthingabe beruhten.
In Ermangelung eines Vokabulars, um solche Erfahrungen zu benennen, griffen die Autoren des Neuen Testaments und anderer früher Dokumente auf Metaphern wie die Taufe in Christus, den Empfang des Heiligen Geistes, die Vergebung durch Gott und die Gegenwart Christi während des Gottesdienstes zurück. Im vierten Jahrhundert wurden diese Metaphern jedoch eher als unerfahrene metaphysische Wirklichkeiten denn als erfahrene Wirklichkeiten verstanden.
Die mittelalterlichen Gelehrten entwickelten philosophische Erklärungen für die Vorgänge in den kirchlichen Ritualen, und die katholische Kirche lehrt weiterhin, dass ihre Sakramente automatisch wirksam sind, obwohl immer mehr Beweise für das Gegenteil vorliegen. Was wäre, wenn die religiösen Rituale ihre ursprüngliche Authentizität wiedererlangen würden? Was wäre, wenn der Leitwert bei der Gestaltung kirchlicher Zeremonien Ehrlichkeit und nicht liturgische Korrektheit wäre? Nachdem Martos den Leser von doktrinären Zwängen befreit hat, lädt er die Katholiken zu einer Neubetrachtung der traditionellen Sakramente und zu einem Wiedererwachen der rituellen Vorstellungskraft in nicht-westlichen Kulturen ein.