
Property, Power and the Growth of Towns: Enterprise and Urban Development,1100-1500
Lokales Unternehmertum, institutionelle Qualität und strategische Lage waren von zentraler Bedeutung für das Wachstum der mittelalterlichen Städte. In diesem Buch, das eine Studie über 112 englische Städte umfasst, werden diese Schlüsselfaktoren hervorgehoben. Die flussabwärts gelegenen Standorte an den großen Flüssen zogen den internationalen Handel an und förderten so die lokale Verarbeitung von Importen und Exporten, während die frühe Gründung reich ausgestatteter religiöser Einrichtungen die landwirtschaftlichen Pachteinnahmen in die Stadt lenkte, wo sie für Luxusgüter, die von lokalen Handwerkern und Kunsthandwerkern hergestellt wurden, und für teure, langwierige Bauprojekte ausgegeben wurden. Lokale Unternehmer, die das wirtschaftliche Potenzial einer Stadt erkannten, entwickelten Wohnvororte, die wohlhabende Einwohner anzogen. Gleichzeitig investierte die Stadtverwaltung in den Bau und die Instandhaltung von Brücken, Toren, Mauern und Gräben, oft mit finanzieller Unterstützung durch wohlhabende Bürger. Auch die königliche Herrschaft war für eine Stadt von Vorteil, da sie der Stadtverwaltung einen direkten Zugang zum König verschaffte und lokale Machtvermittler wie Bischöfe und Grafen umging.
Das Erbe der mittelalterlichen Investitionen ist heute noch in den Straßen wichtiger Städte sichtbar. Auf der Grundlage von Mietverträgen, Urkunden und Vermessungen wird in diesem Buch auch die Topografie von sieben wichtigen mittelalterlichen Städten eingehend untersucht: Bristol, Gloucester, Coventry, Cambridge, Birmingham, Shrewsbury und Hull. In jedem Fall lassen sich anhand der erhaltenen Aufzeichnungen die Lage und der Wert der städtischen Grundstücke sowie deren Eigentümer und Pächter ermitteln. Mit Hilfe statistischer Verfahren, die bisher nur für die frühe Neuzeit und die Moderne angewandt wurden, analysiert das Buch die Auswirkungen von Lage und Art der Immobilie auf die Immobilienwerte. Es zeigt, dass Merkmale des modernen Immobilienmarktes, einschließlich der räumlichen Autokorrelation, bereits im Mittelalter vorhanden waren. Es werden auch Immobilien-Hotspots mit hohen Mieten identifiziert.
Die wertvollsten Grundstücke befanden sich zwischen dem Markt und anderen Brennpunkten wie Verkehrsknotenpunkten und religiösen Zentren, die für beide Seiten günstig gelegen waren, aber weit entfernt von Lärm und Verschmutzung.
Dieses Buch verfolgt einen interdisziplinären Ansatz, der sich auf Fachwissen aus den Bereichen Wirtschaft und Geschichte stützt. Es ist sowohl für Historiker als auch für Sozialwissenschaftler interessant, die nach einer langfristigen Perspektive für die Stadtentwicklung suchen.