
An Anxious Inheritance: Religious Others and the Shaping of Sunni Orthodoxy
An Anxious Inheritance" zeigt die Spannungen zwischen den frühen Schöpfern des Islam und der sich ständig erweiternden Kategorie der Nicht-Muslime auf. Die Studie untersucht die Begegnung mit diesen religiösen Anderen und zeigt, wie der Koran sowohl als Skript zu ihrem Verständnis als auch als Landkarte zu ihrer Klassifizierung fungierte.
Sie zeichnet die Schlüsselrolle nach, die diese religiösen Anderen in dem spielten, was sich schließlich als (sunnitische) Orthodoxie herauskristallisieren sollte. Diese Orthodoxie scheint das natürliche Ergebnis der Predigten des Propheten Muhammad zu sein, aber sie war letztlich nicht viel mehr als eine rückwirkende Projektion späterer Ideen auf die früheste Zeit. Nicht-Muslime (darunter Christen, Juden, Zoroastrier) und die "falschen" Arten von Muslimen (z.
B. die Schiiten) wurden - aufgrund ihrer vermeintlichen Sturheit, Untreue, Ketzerei oder Ähnlichem - zum integralen Bestandteil des Verständnisses dessen, was wahre Religion nicht war und, was ebenso wichtig war, was sie sein sollte.
Bei diesen Nicht-Muslimen handelte es sich selten um reale Personen oder Gruppen; vielmehr fungierten sie als textliche Folie, die bequem inszeniert und letztlich kontrolliert werden konnte, um die muslimische Selbstdefinition zu erleichtern. Ohne solche religiösen Anderen konnte ein richtiger Glaube im wahrsten Sinne des Wortes nicht artikuliert werden.
An Anxious Inheritance wirft ein neues Licht auf die frühe Geschichte des Islams und problematisiert gleichzeitig die Binarität von Orthodoxie und Häresie in der Religionswissenschaft und leistet damit einen wichtigen Beitrag zu einer Reihe unterschiedlicher akademischer Bereiche.