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A Dialogue with Nature: Romantic Landscapes from Britain and Germany
"Der Künstler soll nicht nur malen, was er vor sich sieht", forderte Caspar David Friedrich, "sondern auch, was er in sich selbst sieht". Er sollte "einen Dialog mit der Natur" führen.
Friedrichs Worte bringen zwei zentrale Elemente der romantischen Landschaftsauffassung auf den Punkt: die genaue Beobachtung der natürlichen Welt und die Bedeutung der Phantasie. Dieser Ausstellungskatalog untersucht Aspekte der romantischen Landschaftsmalerei in Großbritannien und Deutschland von ihren Anfängen in den 1760er Jahren bis zu ihrer letzten Blütezeit in den 1840er Jahren und zeigt 26 bedeutende Zeichnungen, Aquarelle und Ölskizzen aus der Courtauld Gallery, London, und der Morgan Library and Museum, New York, von Künstlern wie J. M.
W.
Turner, Samuel Palmer, Caspar David Friedrich und Karl Friedrich Lessing. Die Ausstellung stützt sich auf die sich ergänzenden Stärken beider Sammlungen: die außergewöhnliche Gruppe deutscher Zeichnungen der Morgan Gallery und die umfangreichen Bestände britischer Werke der Courtauld Gallery.
Ein Dialog mit der Natur bietet die Gelegenheit, Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen zwei unterschiedlichen Schulen zu betrachten. Das Erbe von Claude Lorrains idealisierender Vision ist in Jakob Hackerts magistraler Ansicht der Ruinen von Tivoli bei Rom ebenso sichtbar wie in einer intimeren, aber rein imaginären ländlichen Szene von Thomas Gainsborough, während Wolken- und Baumstudien von John Constable und Johann Georg von Dillis die Bedeutung des Zeichnens nach dem Leben und der Beobachtung von Naturphänomenen demonstrieren. Der wichtige visionäre Aspekt der Romantik wird in einer Gruppe von Werken in den Vordergrund gerückt, in deren Mittelpunkt Friedrichs stimmungsvolle Mondscheinlandschaft und Samuel Palmers Eiche und Buche, Lullingstone Park stehen.
Beide sind beispielhaft für die intensive spirituelle Vision ihrer Schöpfer von der Natur sowie für ihre auffallend unterschiedlichen Techniken, wobei Friedrichs akribisch feine Details mit der dynamischen Freiheit von Palmers Federführung kontrastieren. Zu den ausgedehntesten und malerischsten Werken gehören Turners St. Goarshausen und Schloss Katz, die leuchtende Einfachheit von Francis Townes Aquarellansicht eines bewaldeten Tals in Wales und Friedrichs subtile lavierte Zeichnung einer Küstenwiese auf der abgelegenen Ostseeinsel R gen.
Drei kleinformatige Zeichnungen offenbaren eine introspektivere und intimere Facette der romantischen Landschaftsauffassung: Theodor Rehbenitz' phantastische mittelalterliche Szene, Palmers meditativer Haunted Stream und schließlich Turners Köln, das als Illustration für The Life and Works of Lord Byron (1833) entstand.