Bewertung:

Das Buch stellt eine lebendige und kritische Darstellung des französischen Engagements in Indochina dar und verbindet historische Vignetten mit literarischen Schnörkeln. Während einige Leser den kreativen Stil und die aufschlussreiche Kritik an Kriegsgewinnlerei und politischer Inkompetenz loben, vermissen andere historische Tiefe und Kohärenz, was zu Enttäuschung und Verwirrung über das Genre des Buches führt.
Vorteile:Großartiger Schreibstil mit lebendiger Charakterdarstellung, aufschlussreicher Kritik an der Kriegsgewinnlerei, kreativer Ansatz für die historische Erzählung und fesselnde Art, die Folgen des Kolonialismus zu veranschaulichen. Sehr empfehlenswert für alle, die sich für die Nuancen von Geschichte und Literatur interessieren.
Nachteile:Kein konventioneller historischer Bericht; einige Leser waren enttäuscht von der mangelnden Vertiefung des politischen Kontextes und der Fakten, und einige erwarteten eine klare historische Analyse anstelle einer literarischen Interpretation.
(basierend auf 12 Leserbewertungen)
An Honorable Exit
Das beste Buch des Jahres 2023 von The New Yorker.
Der preisgekrönte Autor von The Order of the Day (Die Ordnung des Tages) schildert in diesem Buch den weniger bekannten Konflikt, der dem Vietnamkrieg vorausging und dem französischen Kolonialismus einen tödlichen Schlag versetzte.
Wie kann eine moderne Armee gegen eine Armee von Bauern verlieren?
Éric Vuillard taucht ein in die letzten Atemzüge des Ersten Indochinakriegs (1946-1954), in dem die kommunistischen Vietminh die Kontrolle über Nordvietnam übernahmen, und veranschaulicht anschaulich die Haltung, die den Missbrauch durch die französischen Kolonialisten ermöglichte und schließlich zu deren Niederlage und Rückzug führte. Von der Gummiplantage in Michelin, wo die schrecklichen Arbeitsbedingungen eine Epidemie von Selbstmorden auslösten, bis zum Schlachtfeld herrschte bei den europäischen und amerikanischen Streitkräften ein Gefühl der Überlegenheit gegenüber den „gelben Männern“. Und wie bei so vielen Konflikten im Laufe der Geschichte gab es auch hier Hauptakteure mit einer Motivation, die über Nationalismus oder politische Ideologie hinausging: Habgier.
An Honorable Exit lässt nicht nur Szenen aus dem Krieg lebendig werden, sondern wirft auch einen Blick auf das kalte Kalkül derjenigen, die von einem Konflikt profitieren wollen, seien es gewiefte Banker, die einen militärischen Sieg oder eine Niederlage in finanziellen Gewinn ummünzen können, oder Geheimdienstler wie die CIA, die darauf abzielen, Regierungen in aller Welt zu beeinflussen.