Bewertung:

Derzeit gibt es keine Leserbewertungen. Die Bewertung basiert auf 2 Stimmen.
A House of One's Own: The Moral Economy of Post-Disaster Aid in El Salvador
Was passiert mit den Menschen, nachdem ein Erdbeben ihre Häuser zerstört hat? Wie sieht das tägliche Leben unter einem humanitären Regime aus? Ist die Hilfe ein Geschenk oder eine Form der Macht? A House of One's Own geht diesen Fragen nach, die sich in einer salvadorianischen Stadt nach den Erdbeben von 2001 stellen.
In einer lebendigen, intimen Darstellung der sozialen Komplexität, die nach einer Katastrophe entsteht, erzählt Alicia Sliwinski den Werdegang von fünfzig Familien, die verschiedene Formen der humanitären Hilfe erhielten, von der Nothilfe bis zum Wiederaufbau der Häuser. Die Autorin stützt sich auf grundlegende anthropologische Theorien über das Schenken und die moralische Ökonomie und erörtert nachdenklich die Komplikationen und Herausforderungen humanitärer Maßnahmen, die darauf abzielen, Gemeinschaften durch Beteiligung wiederaufzubauen.
An der Schnittstelle zwischen Katastrophenforschung und Anthropologie des Humanitären sprechen die Erkenntnisse des Buches aktuelle und immer wiederkehrende Probleme an, mit denen umgesiedelte Bevölkerungsgruppen in reglementierten und moralisch aufgeladenen Umsiedlungsinitiativen konfrontiert sind. Als reich strukturierte, analytisch nuancierte Ethnografie ist A House of One's Own ein einfühlsamer Bericht aus erster Hand darüber, was nach einer Katastrophe vor Ort geschieht.