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A God of Justice?: The Problem of Evil in Twentieth-Century Black Literature
Qiana J. Whitted konzentriert sich auf die Darstellung der spirituellen Krise in der afroamerikanischen Belletristik und Autobiografie des 20.
Jahrhunderts und fragt, wie einige der bedeutendsten Schriftsteller dieser Tradition mit der unerklärlichen Natur Gottes und der Erfahrung unverdienter natürlicher und moralischer Leiden wie der Rassenunterdrückung ringen. Obwohl dieses spirituelle und existenzielle Dilemma des "Problems des Bösen" nicht nur Afroamerikaner betrifft, bieten Schriftsteller wie Countee Cullen, Richard Wright, James Baldwin, Ernest Gaines, Alice Walker und Toni Morrison paradigmatische Beispiele dafür im Leben und in der Kultur der Schwarzen nach dem Ersten Weltkrieg. Whitted argumentiert, dass diese spirituellen Kämpfe, die so oft durch den Schrei nach göttlicher Gerechtigkeit artikuliert werden, von zentraler Bedeutung für das Verständnis der modernen literarischen Auseinandersetzung der Schwarzen mit Religion sind.
Die Kapitel untersuchen den Diskurs des religiösen Zweifels und der Infragestellung durch den gekreuzigten schwarzen Christus und die Tropen der Trauerbank, die spirituelle Untreue der Frauen und die humanistischen Improvisationen der Blues-Erzählungen. Zu lange, so die Autorin, haben Literaturkritiker dieses Leiden durch Plattitüden von Ausdauer und gemeinschaftlicher Erlösung erklärt und problematische Vorstellungen von unhinterfragtem Glauben und Selbstaufopferung aufgewertet.
Indem sie hinterfragt, was für Afroamerikaner, die nach göttlicher Gerechtigkeit rufen, auf dem Spiel steht, stellt Whitted die Annahmen über afroamerikanische Religiosität in Frage, indem sie eine alternative Tradition des erzählerischen Dissenses und des philosophischen Engagements aufzeigt. Auf diese Weise erweitert sie den Horizont der kritischen Untersuchung in der schwarzen Literatur- und Kulturwissenschaft.