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A Handbook and Reader of Ottoman Arabic
Schriftliche Formen des Arabischen, die während der Zeit des Osmanischen Reiches verfasst wurden, stellen ein ungemein fruchtbares linguistisches Thema dar. Die vorhandenen Texte weisen eine Nähe zur Volkssprache auf, die in keinem anderen erhaltenen historischen arabischen Material zu finden ist, und bieten somit einen beispiellosen Zugang zur arabischen Sprachgeschichte.
Dieses reiche Material ist noch sehr wenig erforscht. Traditionell hat sich die Arabistik überwiegend auf die Literatur der verschiedenen Goldenen Zeitalter zwischen dem 8. und 13. Jahrhundert konzentriert, während Texte ab dem 15. Jahrhundert oft als korrumpiert und nicht studierenswert angesehen wurden. Aufgrund des mangelnden Interesses an der osmanisch-arabischen Kultur und Alphabetisierung wurden diese Quellen in den Universitätskursen fast völlig vernachlässigt.
Dieser Band ist das erste sprachwissenschaftliche Werk, das sich ausschließlich auf die Varietäten des christlichen, jüdischen und muslimischen Arabisch im Osmanischen Reich vom 15. bis zum 20. Jahrhundert konzentriert und osmanisch-arabisches Material auf didaktische und leicht zugängliche Weise präsentiert. Das Buch gliedert sich in einen Handbuch- und einen Reader-Teil und bietet eine historische Einführung in die osmanische Alphabetisierung, Übersetzungsstudien, Vernakularisierungsprozesse, Sprachpolitik und sprachlichen Pluralismus. Der zweite Teil enthält Auszüge aus mehr als vierzig Quellen, die von einem vielfältigen Netzwerk von Wissenschaftlern bearbeitet und übersetzt wurden.
Das präsentierte Material umfasst eine große Anzahl bisher unbearbeiteter Texte, wie christliche arabische Briefe aus den Preispapiersammlungen, Handelskorrespondenz und Notizbücher, die in der Bibliothek von Gotha gefunden wurden, und Garshuni-Texte aus Archiven syrischer Patriarchen.