Bewertung:

Das Buch beleuchtet das Leben von Stephen Spender und seiner Familie durch die Augen seines Sohnes Matthew Spender und bietet ein detailliertes, ehrliches und zuweilen intimes Porträt ihres unkonventionellen Lebens. Dabei werden Themen wie Sexualität, Beziehungen und die Komplexität des Lebens in der Öffentlichkeit in einer Zeit des gesellschaftlichen Wandels erörtert.
Vorteile:Das gut geschriebene und zutiefst ehrliche Buch bietet eine fesselnde Fallstudie des kreativen/literarischen Lebens und enthüllt die Komplexität von Spenders Ehe und seiner öffentlichen Person. Es bietet einzigartige Einblicke in das Leben bedeutender literarischer Persönlichkeiten, begleitet von einem interessanten historischen Kontext. Die Leser fanden das Buch emotional, fesselnd und informativ, mit Momenten des Humors und der persönlichen Reflexion.
Nachteile:Einige Leser waren der Meinung, dass das Buch zu detailliert ist und vor allem in der ersten Hälfte zu langsam beginnt. Der fehlende Humor und der ernste Ton mögen nicht alle ansprechen. Bestimmte Elemente, wie die Betonung bestimmter historischer Aspekte (z. B. die Zeitschrift „Encounter“), könnten Leser ohne Vorkenntnisse verwirren. In einigen Rezensionen wurde darauf hingewiesen, dass die Memoiren manchmal einseitig wirken oder es ihnen an Literaturkritik mangelt.
(basierend auf 19 Leserbewertungen)
A House in St John's Wood: In Search of My Parents
Die persönliche Erkundung eines der einflussreichsten - und problembeladensten - Künstlerpaare des zwanzigsten Jahrhunderts durch einen Sohn
Stephen Spenders Leben, mit all seinen Geheimnissen, Erfolgen und Widersprüchen, ist ein lebendiges Prisma, durch das man das zwanzigste Jahrhundert betrachten kann. Während seines Studiums in Oxford freundete er sich mit W. H. Auden und Christopher Isherwood an, und gemeinsam erlebten die drei wilde Abenteuer in Europa, wo sie zu frühen Kritikern Hitlers und des aufkommenden Faschismus wurden. Wie seine Freunde fühlte sich auch Stephen zu anderen Männern hingezogen, doch schließlich heiratete er Natasha Litvin, eine ehrgeizige junge Konzertpianistin, und sie gründeten eine Familie.
Matthew Spender wuchs im England der Nachkriegszeit als Kind zweier gefeierter Künstler auf, die tief in das politische und kulturelle Leben ihrer Zeit eingetaucht waren. Von Auden in der Verwendung von Adjektiven unterrichtet und inmitten einer einflussreichen Elite aufgewachsen, führte Matthew ein Leben, das ohne die Spannungen in seinem eigenen Haushalt wohl kaum möglich gewesen wäre. Sein Vater, schon immer anfällig für die Verlockungen junger Männer, war nicht in der Lage, sich seiner Familie zuliebe zurückzuhalten oder sein Geheimnis zu lüften; und das Leiden seiner Mutter führte sie auf eine seltsame, introspektive Suche nach sich selbst. Auf der Grundlage einer Vielzahl von unveröffentlichten Briefen und Tagebüchern, geheimen Dokumenten und Jugenderinnerungen ist A House in St John's Wood Matthews bemerkenswert klarsichtiger Versuch, den vielen widersprüchlichen Botschaften seiner unkonventionellen Jugend einen Sinn zu geben, und ein tief empfundenes Porträt seines magnetischen Vaters und seiner zurückhaltenden Mutter.