Bewertung:

Das Buch bietet eine aufschlussreiche und gründliche Analyse des Status der Frauen in Saudi-Arabien, entlarvt gängige Stereotypen und bietet ein nuanciertes Verständnis der damit verbundenen sozialen und kulturellen Komplexität.
Vorteile:Es ist informativ und gut recherchiert, stellt Stereotypen wirksam in Frage, bietet eine komplexe Sicht auf die Geschlechterrollen in Saudi-Arabien und ist für alle, die sich für das Thema interessieren, sehr zu empfehlen.
Nachteile:Einige Leser könnten den akademischen Ansatz als zu dicht oder weniger zugänglich empfinden.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
A Most Masculine State: Gender, Politics and Religion in Saudi Arabia
Frauen in Saudi-Arabien werden häufig entweder als Opfer der patriarchalischen Religion und Gesellschaft oder als erfolgreiche Überlebende der ihnen von anderen auferlegten Diskriminierung beschrieben.
Das neue Buch von Madawi Al-Rasheed geht über diese konventionellen Tropen hinaus und untersucht die historischen, politischen und religiösen Kräfte, die ihre Emanzipation im Laufe der Jahre verzögert und vereitelt haben. Das Buch zeigt, wie Frauen unter der Schirmherrschaft des Staates und seines religiösen Nationalismus zur Geisel widersprüchlicher politischer Projekte geworden sind, die einerseits weibliche Frömmigkeit fordern und andererseits Modernität fördern.
Anhand von staatlichen Dokumenten, Medienquellen und Interviews mit Frauen aus allen Teilen der saudischen Gesellschaft untersucht das Buch die Überschneidungen zwischen Geschlecht, Religion und Politik, um diese Widersprüche zu erklären und zu zeigen, dass sich trotz dieser Einschränkungen lebhafte Debatten über die Frauenfrage entwickeln, während der Kampf um Anerkennung und Gleichberechtigung endlich in Gang kommt.