
A Materialism for the Masses: Saint Paul and the Philosophy of Undying Life
Nietzsche und Freud betrachteten das Christentum als metaphysischen Eskapismus, wobei Nietzsche die Religion als "Platonismus für die Massen" bezeichnete und dem Apostel Paulus vorwarf, er negiere immanentere, materielle Denkweisen und politische Solidarität.
Indem er diese Debatte mit den von Gilles Deleuze, Michel Foucault, Jacques Derrida, Jacques Lacan und Pier Paolo Pasolini vertretenen Philosophien der Differenz verbindet, argumentiert Ward Blanton, dass genealogische Eingriffe in die politischen Ökonomien des westlichen kulturellen Gedächtnisses in Bezug auf den imaginierten Gründer des Christentums nicht weit genug gehen. Blanton stellt die Idee des Paulinismus als populäre platonische Weltanschauung oder Form der sozialen Kontrolle in Frage.
Er fördert in den paulinischen Hinterlassenschaften ansonsten verdrängte Ressourcen für neue materialistische Spiritualitäten und neue Formen radikaler politischer Solidarität zutage, indem er die "Religion" von überkommenen Interpretationsannahmen befreit, damit sich philosophisches Denken in riskanter, radikaler Freiheit manifestieren kann.