Bewertung:

Das Buch bietet eine fiktionale, aber dennoch akkurate Darstellung des Vietnamkriegs, die bei vielen Lesern, die den Konflikt aus erster Hand miterlebt oder familiäre Verbindungen zu ihm haben, Anklang findet. Es ist bekannt für seine gut geschriebene Erzählung, die starke Emotionen und Erinnerungen an den Krieg hervorruft. In zahlreichen Rezensionen wird jedoch auf erhebliche redaktionelle Mängel hingewiesen, die das Leseerlebnis insgesamt beeinträchtigen.
Vorteile:⬤ Gut geschriebene und fesselnde Erzählung
⬤ genaue Darstellung der Erfahrungen in Vietnam
⬤ weckt starke Emotionen und Erinnerungen
⬤ ein Muss für alle, die sich für die Realitäten des Krieges interessieren.
Größere redaktionelle Probleme, darunter Fehler in der Reihenfolge, Zeichensetzung und ablenkende Fehler, erschweren das Lesen; einige Rezensenten äußern ihre Frustration über das Fehlen eines ordentlichen Korrekturlesens.
(basierend auf 7 Leserbewertungen)
One-Niner
One-Niner ist eine kaum verhüllte Autobiographie, die die Erfahrungen eines jungen Marinekaplans schildert, der im Marine Corps diente. Seine Einheit - zweites Bataillon, Fünftes Marine-Infanterieregiment, Erste Marinedivision - hatte 1968-1969 mit die höchsten Verluste aller Infanteriebataillone im nördlichen I.
Korps. Die einzigartige Perspektive eines Marine-Infanterie-Seelsorgers bringt die quälenden Bilder des Krieges von den Stationen der Feldlazarette auf das Schlachtfeld selbst und vermittelt dem Leser ein umfassendes Verständnis dafür, warum die Narben bei den Kriegsveteranen auch vierzig bis fünfzig Jahre später noch zu sehen sind. Der Kaplan, auch „Padre“ oder „Sky Pilot“ genannt, hat ein Funkrufzeichen, „One-Niner“, trägt aber keine Waffe und hat niemanden zu befehligen.
Er lebt mit den einfachen Soldaten im Feld und schöpft aus seinen eigenen religiösen und psychologischen Ressourcen, um seinen Marines geistigen Trost und emotionale Entspannung zu bringen.
Irgendwie schafft er es, aus Unsinn einen Sinn zu machen und aus Hoffnungslosigkeit Hoffnung zu schöpfen, aber er ist nicht immun gegen Kugeln und Granatsplitter oder den heimtückischen, schwächenden Angriff auf den menschlichen Körper und Geist, den zwölf Monate täglicher, unerbittlicher Kriegsführung mit sich bringen. Sein Dienst ist vielfältig, manchmal alltäglich und oft gefährlich, da er täglich mit dem Hubschrauber oder zu Fuß zu seinen vier Linienkompanien reist.
Dann, im nächsten Moment, wenn die Raketen in ihre Umgebung einschlagen, schreit die Urangst in ihm auf, und der Kaplan drückt sich an den Boden, weil er fürchtet, einen qualvollen Tod zu sterben. Minuten später hält er einen blutigen, sterbenden Marine in seinen Armen. Manchmal empfindet er tiefen Schmerz und Trauer um sie, wie eine Mutter, die um ihr verletztes Kind trauert.
Und manchmal, wenn zu viele Verluste die Qualen zu groß werden lassen, fühlt er gar nichts mehr. Auch wenn Kugeln und Granatsplitter ihn nicht mehr treffen, muss der Kriegsveteran bei seiner Rückkehr nach Hause zwei Kämpfe ausfechten. Der erste ist die lautstarke, wütende politische Konfrontation, die in Amerika über die Moral des Krieges tobt.
Der zweite Kampf, der viel schwieriger zu bewältigen ist, wird bald in seinem Kopf toben: die verschütteten Erinnerungen und das Grauen des Krieges, die er niemals aus seinem Gedächtnis verdrängen kann.