Bewertung:

Das Buch „A Polish Doctor in the Nazi Camps“ von Barbara Rylko-Bauer schildert die erschütternden Erlebnisse ihrer Mutter Jadzia Lenartowicz, einer polnischen Ärztin, die während des Zweiten Weltkriegs inhaftiert war. Sie verbindet persönliche Erinnerungen mit gründlicher historischer Recherche und bietet eine einzigartige Perspektive auf den Holocaust aus nicht-jüdischer Sicht. Die Erzählung schildert sowohl die Grausamkeiten der Konzentrationslager als auch die Herausforderungen, mit denen sich die Einwanderer im Nachkriegsamerika konfrontiert sahen, und hebt dabei die Widerstandsfähigkeit und Hoffnung hervor.
Vorteile:Das Buch ist außerordentlich gut geschrieben und gut recherchiert und bietet eine fesselnde Mischung aus historischem Kontext und persönlicher Erzählung. Die Leser schätzen die einzigartige Perspektive auf den Holocaust aus der Sicht eines nicht-jüdischen Polen, und viele finden die persönlichen Erinnerungen fesselnd und bereichernd. Der anthropologische Hintergrund der Autorin verleiht dem Buch Tiefe, und die Erzählung hält geschickt die Balance zwischen düsteren Realitäten und Momenten der Hoffnung und Resilienz.
Nachteile:Einige Leserinnen und Leser bemängelten einen langsamen Beginn der Erzählung, während einige wenige Abschnitte als repetitiv oder langweilig empfanden, was darauf hindeutet, dass das Tempo verbessert werden könnte. Es wurde auch erwähnt, dass der Preis des Buches im Verhältnis zu seinem Inhalt enttäuschend sei. Insgesamt äußerte sich eine Minderheit unzufrieden, weil sie das Gefühl hatte, dass das Buch sie nicht so sehr fesselte, wie sie es sich erhofft hatten.
(basierend auf 22 Leserbewertungen)
A Polish Doctor in the Nazi Camps: My Mother's Memories of Imprisonment, Immigration, and a Life Remade
Jadwiga Lenartowicz Rylko, bekannt als Jadzia (Jah′-jah), war eine junge polnische katholische Ärztin in L dź zu Beginn des Zweiten Weltkriegs. Im Januar 1944 wurde sie unter dem Verdacht der Widerstandsaktivität verhaftet. In den folgenden fünfzehn Monaten durchlebte sie drei Konzentrationslager der Nazis und einen zweiundvierzigtägigen Todesmarsch, wobei sie einen Teil dieser Zeit als Häftlingsärztin für jüdische Zwangsarbeiter arbeitete. A Polish Doctor in the Nazi Camps begleitet Jadzia von ihrer Kindheit und medizinischen Ausbildung über ihre Kriegserlebnisse bis hin zu ihren Bemühungen, sich in der Nachkriegswelt ein neues Leben aufzubauen.
Jadzias Tochter, die Anthropologin Barbara Rylko-Bauer, entwirft eine intime Ethnografie, die eine persönliche Familiengeschichte vor dem historischen Hintergrund des zwanzigsten Jahrhunderts verwebt. Während Rylko-Bauer mit ihrer Mutter in die Vergangenheit reist, erfahren wir von den besonderen Härten, denen weibliche KZ-Häftlinge ausgesetzt waren. Der Kampf ging nach dem Krieg weiter, als Jadzia versuchte, sich ein neues Leben aufzubauen, zunächst als Flüchtlingsärztin in Deutschland und später als Einwanderin in den Vereinigten Staaten. Wie viele Nachkriegseinwanderer hatte auch Jadzia große Hoffnungen, neue Kontakte zu knüpfen und ihre Karriere fortzusetzen. Da es ihr jedoch nicht gelang, die persönlichen, wirtschaftlichen und sozialen Hindernisse für eine medizinische Zulassung zu überwinden, musste sie sich mit einer Arbeit als Schwesternhelferin zufrieden geben.
Als Beitrag zu den Berichten über Kriegserlebnisse zeichnet sich Jadzias Geschichte durch ihre Sensibilität für die Komplexität der polnischen Erinnerung an den Krieg aus. Die Geschichte basiert sowohl auf historischen Recherchen als auch auf Gesprächen zwischen Mutter und Tochter und verbindet Jadzias Stimme mit Rylko-Bauers eigener Reise zur Wiederentdeckung der Vergangenheit ihrer Familie. Das Ergebnis ist eine kraftvolle Erzählung über Kampf, Überleben, Vertreibung und Erinnerung, die unser Verständnis für eine schreckliche Zeit in der Geschichte der Menschheit und den Kampf der polnischen Einwanderer in der Zeit danach erweitert.