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A Revolutionary Faith: Liberation Theology Between Public Religion and Public Reason
In diesem neuen Buch untersucht Raúl E. Zegarra den Prozess der Artikulation religiöser Überzeugungen und politischer Anliegen, der in religiösen Organisationen und im Aktivismus stattfindet.
Am Beispiel der lateinamerikanischen Befreiungstheologie und der Arbeit des peruanischen Theologen Gustavo Gutiérrez zeigt Zegarra, wie es den Verfechtern der Befreiungstheologie gelungen ist, ein neues Gleichgewicht zwischen Glaube und Politik herzustellen, das eine Agenda des progressiven sozialen Wandels vorantreibt, ohne die Politik auf den Glauben oder den Glauben auf die Politik zu reduzieren. Ausgehend von der Methode der kritischen Korrelation des Theologen David Tracy konzentriert sich das Buch auf die wichtigsten historischen, philosophischen und theologischen Veränderungen, die es den Befreiungstheologen ermöglicht haben, eine neue Interpretation der Beziehung zwischen Glaube und Politik in der christlichen Tradition zu entwickeln, insbesondere wenn es um Fragen der sozialen Gerechtigkeit geht. Das Buch nähert sich den Beiträgen der Befreiungstheologie zur Theorie der sozialen Gerechtigkeit über einen unkonventionellen Weg: einen kritischen Dialog mit dem Werk des Philosophen John Rawls.
Dieser Dialog, so Zegarra, ermöglicht es uns, die Beiträge der Befreiungstheologie zur Sache des progressiven sozialen Wandels klarer zu sehen. Letztlich steht das Buch zwischen „öffentlicher Religion“ und „öffentlicher Vernunft“ und bietet so etwas wie eine Blaupause für theologische Innovation und dafür, wie man seinem Glauben verpflichtet bleibt und gleichzeitig die Grundwerte der Demokratie respektiert und verteidigt.