
A Judge in Madras: Sir Sidney Wadsworth and the Indian Civil Service, 1913-47
Die Memoiren von Sidney Wadsworth sind eine wichtige Quelle für die britische Kolonialgeschichte in der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts. Wadsworth schildert seine lange und herausragende Karriere im indischen Staatsdienst und zeichnet ein unterhaltsames Bild der vielen Orte in der Provinz Madras, an denen er tätig war, mit erhellenden Porträts der wichtigen britischen und indischen Persönlichkeiten, mit denen er zusammenarbeitete.
Hier sehen wir durch seine Augen das Wachstum des indischen Nationalismus und den Aufstieg Gandhis sowie die Auswirkungen des Zweiten Weltkriegs auf Madras. Wadsworth schildert seinen Weg vom Juniormitglied des ICS zum Richter am High Court und beweist dabei einen ausgeprägten Scharfsinn und einen scharfen Blick für das Lächerliche. Er ist keineswegs unkritisch gegenüber der britischen Herrschaft, sondern zeigt sich auf diesen Seiten als gewissenhafter, humaner und vernünftiger Beamter - im Gegensatz zu einigen seiner Zeitgenossen -, der in der Lage war, die gewaltigen Veränderungen in Indien zu akzeptieren.
Die physischen und moralischen Anforderungen seiner täglichen Routine offenbaren das Engagement einer Verwaltung, die trotz aller Schwächen beständig das Ziel einer guten und unparteiischen Regierung verfolgte. Mit Auszügen aus den Memoiren anderer Beamter, die damals in der Provinz tätig waren, wird A Judge in Madras jeden faszinieren, der sich für die koloniale Begegnung interessiert.