
A Call to Arms: The Day War Was Invented
Eines Tages, etwa um 1700 v. Chr., stellte ein Bronzeschmied das erste Schwert her. Dies markierte einen technologischen Wendepunkt und löste ein Wettrüsten aus, das seitdem nicht mehr aufgehört hat. Bald wurden in einem riesigen Gebiet zwischen der Ostsee und dem Atlantik Tausende von Waffen hergestellt. Sie wurden im Kampf eingesetzt und dann ganz oder zerbrochen zur Ruhe gelegt, oft im Rahmen komplexer Rituale, die wir heute noch nicht verstehen können.
Mit dem Schwert hat die Bronzezeit den Krieg ins Leben gerufen. Der Krieger wurde zu einer wichtigen Figur. Die Gesellschaften veränderten sich und drehten sich politisch und wirtschaftlich um die Kriegsführung. Westeuropa entwickelte neue soziale Strukturen, eine neue Art von Zivilisation, die weder Städte noch Schrift kennt.
Anne Lehorff untersucht unter dem Titel „Ein Ruf zu den Waffen“ die langfristige Entwicklung des Krieges. Sie konzentriert sich auf orale Gesellschaften, die lange Zeit kaum verstanden wurden, übergangen von einer historischen Tradition, die die Welt der klassischen Antike in einem anderen Licht sah als die der „primitiven“ Völker. Aber unsere europäischen Vorfahren haben ihre eigene Geschichte, und dieses Buch erzählt sie.
Die französische Ausgabe von Ein Ruf zu den Waffen wurde 2018 mit dem Geschichtspreis des Weltfriedenszentrums Verdun ausgezeichnet.