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A Safe Place for Change, Revised 2nd Edition: Skills and Capabilities for Counselling and Therapy
Es wird zunehmend anerkannt, dass die Stärke der Bindung zwischen Berater und Klient der beste Indikator für ein gutes Ergebnis für den Klienten ist. Das vom Berater angewandte theoretische Modell ist weniger wichtig als die Beziehung, die der Berater zu jedem einzelnen Klienten aufbauen kann.
Dennoch werden den Studierenden im ersten Studienjahr weiterhin verschiedene Therapiemodelle und spezielle Ansätze vermittelt, die für Klienten mit unterschiedlichen Problemen angeblich erforderlich sind. Das Ergebnis ist oft Verwirrung und Unsicherheit, und viele "ausgebildete Berater" machen ihren Abschluss, ohne zu wissen, wie sie eine authentische Beziehung zu jedem Klienten aufbauen können.
Im Gegensatz zu den meisten Texten konzentriert sich A Safe Place for Change voll und ganz auf die therapeutische Beziehung. Die Fertigkeiten werden in Bezug auf ihren Beitrag zur Beziehung dargestellt. Es wird durchgängig auf Theorien und Modelle verwiesen, aber die Autoren betonen die Gemeinsamkeiten der verschiedenen Ansätze und nicht die Fachterminologie, die sie oft unterschiedlicher erscheinen lässt, als sie tatsächlich sind.
Die persönlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten, die einen guten Berater oder Therapeuten auszeichnen, werden in der gleichen Reihenfolge vorgestellt, in der sie in der tatsächlichen therapeutischen Beziehung auftreten würden. In den ersten Kapiteln geht es um "Halten" und "Erkunden" - Fähigkeiten, die in den ersten Sitzungen mit einem neuen Klienten fast automatisch erforderlich sind. Dann folgt ein Kapitel, das sich mit den Herausforderungen für die Beziehung zwischen Berater und Klient befasst, die oft nach den ersten beiden Sitzungen auftreten, und das dem Berater zeigt, wie er am sinnvollsten auf diese Herausforderungen reagieren kann. Wenn die therapeutische Beziehung weitergeht und sich vertieft, wird es möglich, die Klienten aufzufordern, darüber nachzudenken, wie sie zu ihren eigenen Problemen beitragen könnten - die Fähigkeit der "sanften Ehrlichkeit" oder "Begegnung".
Schließlich stellen die Autoren zwei verschiedene Ansätze vor, um Veränderungen zu erreichen: "das Problem lösen" durch Ratschläge, Anweisungen und Hausaufgaben und "die Person neu erziehen" - etwas, das in der langfristigen Arbeit mit Klienten, die tief verwurzelte Lebens- und Beziehungsschwierigkeiten aufweisen, wahrscheinlich entscheidend ist.
Dieses gut geschriebene, aufschlussreiche und leicht zugängliche Lehrbuch wendet sich direkt an Studierende der Beratung und Psychotherapie und berücksichtigt deren Bedürfnisse und Herausforderungen. Die Praxiserfahrung der Autoren ist im gesamten Buch offensichtlich, ebenso wie ihre Fähigkeit, komplexe Konzepte in einer klaren Sprache zu vermitteln.