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A Slave Between Empires: A Transimperial History of North Africa
Im Juni 1887 verstarb in Florenz ein Mann namens General Husayn, ein entlassener Sklave, der zum Würdenträger in der osmanischen Provinz Tunis wurde, nachdem er ein Leben zwischen den Reichen geführt hatte. Als Jugendlicher wurde Husayn aus Tscherkessien in die Türkei gebracht, wo er als Sklave verkauft wurde.
In Tunis stieg er bis zum General auf, bevor ihn die französische Eroberung zur Verbannung an die nördlichen Ufer des Mittelmeers zwang. Nach seinem Tod kam es zu einem Streit um seinen Nachlass, an dem eine überraschende Anzahl von Akteuren beteiligt war: Der osmanische Sultan Abd lhamid II. und seine Wesire, die tunesische, französische und italienische Regierung sowie Vertreter muslimischer und jüdischer Diasporagemeinden.
A Slave Between Empires (Ein Sklave zwischen den Imperien) untersucht Husayns transimperiales Leben und den posthumen Kampf um sein Vermögen, um die transnationalen Dimensionen der nordafrikanischen Geschichte aufzudecken. M'hamed Oualdi stellt Husayn in den internationalen Kontext des Kampfes zwischen osmanischen und französischen Kräften um die Kontrolle des Mittelmeers inmitten einer sozialen und intellektuellen Entwicklung, die sich über die Grenzen der Imperien hinweg erstreckte.
Oualdi betrachtet diesen Teil der Welt nicht als koloniales Grenzgebiet, sondern als einen zentralen Raum, in dem sich überschneidende imperiale Ambitionen dynamische Gesellschaften veränderten. Er untersucht, wie sich der Übergang zwischen osmanischer Herrschaft und europäischer Kolonialherrschaft im Alltag der nordafrikanischen Muslime, Christen und Juden bemerkbar machte und wie die Nordafrikaner diesen Wandel wahrnahmen und darauf reagierten.
A Slave Between Empires stützt sich auf ein breites Spektrum arabischer, französischer, italienischer und englischer Quellen und ist eine bahnbrechende transimperiale Mikrogeschichte, die einen grundlegenden analytischen Wandel in der Konzeptualisierung der nordafrikanischen Geschichte erfordert.