Bewertung:

Derzeit gibt es keine Leserbewertungen. Die Bewertung basiert auf 2 Stimmen.
A Day to Remember to Forget
Lucy und Philip sind ein fortschrittliches junges Paar in einer Zeit des außergewöhnlichen Wandels - den späten 1960er Jahren. Heiratsabsichten und der Kauf ihres ersten Hauses stellen sie in den Bann der Tradition, aber beide spüren die große Kluft zwischen ihnen und der älteren Generation. Obwohl sie das starke Ego der Jungen haben, sind sie nicht so dumm zu glauben, dass sie nichts zu lernen haben.
Nachdem sie endlich ihr romantisches neues Zuhause in einem abgelegenen Dorf in Norfolk gefunden haben, fahren sie zum Vorstadthaus von Philips Eltern, um den Geburtstag seiner Mutter zu feiern. Hier entlädt sich Philips verborgene Abneigung gegen seine konservative und konventionelle Familie in einer Reihe von Streitereien, die ihn in alle Richtungen verletzen und alte Wunden aufreißen. Besonders angespannt ist das Verhältnis zu seiner unausgefüllten, pedantischen Mutter. Lucy kann nur zuschauen, als sie Philip in einem neuen Licht sieht, obwohl sie seine Frustrationen bereits kennt. Ihre fragende Stimmung wird durch einen unerwarteten Besuch bei Mrs. Fletcher verstärkt, ihrer älteren Nachbarin, deren Mann, der ebenfalls Philip heißt, vor langer Zeit unter mysteriösen Umständen gestorben ist. Lucy fühlt sich durch die nervöse Reizbarkeit der Familie, die turbulente Atmosphäre und ihre eigene Ungewissheit über die Zukunft zunehmend gefangen.
Mit konzentrierter Präzision und aufschlussreicher Poesie erkundet Rosalind Brackenbury in ihrem ersten Roman das Aufeinanderprallen der Modi zwischen denen, deren Leben einer neuen Wahrheit gewidmet zu sein scheint, und denen, deren Epoche zu entgleiten scheint. In Szenen mit feinen sensorischen Details zeigt sie auf brillante Weise, wie die Zeit ihren unausweichlichen Tribut fordert, während sie gleichzeitig die einzige Konstante aufdeckt, auf die man sich verlassen kann - die menschliche Schwäche.