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A Legacy of Chains: and Other Stories
Noch Jahrzehnte nach dem Vietnamkrieg hielten sich die Gerüchte, dass einige amerikanische Kriegsgefangene nie nach Hause gebracht wurden. In der Öffentlichkeit leugneten sowohl Washington als auch Hanoi dies. Unter vier Augen bestand Hanoi darauf, Kriegsreparationen zu erhalten, bevor es die Hunderte von Gefangenen, die noch immer in Ketten lagen, freilassen würde. Washington weigerte sich; die Männer kamen nie zurück.
Jetzt schreiben wir das Jahr 2010. Der amerikanische Diplomat Paul Klippen wird mit einem seltsamen Auftrag an die spanische Südküste gerufen: Ein Boot mit neun Amerikanern in den Siebzigern wurde von der spanischen Küstenwache an Land geschleppt. Es stellt sich heraus, dass es sich um Kriegsgefangene handelt, die aus Vietnam geflohen sind. Klippen setzt sich für die Rückführung der Männer ein, muss aber bald feststellen, dass viele in Washington nicht erfreut sind, wenn die lange zurückliegenden Leugnungen widerlegt werden. Vor dem Hintergrund der verträumten Landschaft Spaniens und der politischen Revolte in Amerika untersucht diese Novelle die ersten Risse im Gesellschaftsvertrag zwischen Herrschern und Beherrschten.
Die anderen sechs Kurzgeschichten in dieser Sammlung reichen vom Persönlichen zum Politischen, vom Komischen zum Dramatischen. In "Alan der Zeitungsjunge" gerät ein Kokainhändler mit dem Fünfzehnjährigen aneinander, der seine Zeitung austrägt. In "Shoccer" listen zehn Jungs in einer Bar in Minnesota Ideen auf, um Fußball zu einem interessanten Sport zu machen. In "The Rainmaker" nimmt ein Psyops-Spezialist an der letzten Sitzung vor dem Überfall auf Osama bin Ladens Haus in Pakistan teil und erklärt den versammelten Spionagechefs, wie sie die Razzia der Öffentlichkeit präsentieren sollen, falls sich herausstellt, dass bin Laden gar nicht da ist. Das sieht sehr danach aus, wie er präsentiert wurde.