Bewertung:

Das Buch ist eine fesselnde Erkundung historischer Erzählungen und religiöser Praktiken, in der christliche und zoroastrische Glaubensvorstellungen einander gegenübergestellt werden. Die Erzählung des Autors verknüpft vergangene Ereignisse mit zeitgenössischen Überlegungen und macht das Buch zu einer lohnenden Lektüre.
Vorteile:Fesselnde Erzählung, interessante historische Einblicke, ausgewogene Darstellung verschiedener religiöser Perspektiven, angenehmes Leseerlebnis.
Nachteile:Einige Leser könnten die Historizität der Erzählungen in Frage stellen.
(basierend auf 1 Leserbewertungen)
A State of Mixture: Christians, Zoroastrians, and Iranian Political Culture in Late Antiquity Volume 56
Christliche Gemeinschaften blühten in der Spätantike in einem zoroastrischen politischen System auf, das als Iranisches Reich bekannt ist und kulturell und geografisch disparate Gebiete von Arabien bis Afghanistan in seine Institutionen und Netzwerke integrierte.
Während frühere Studien die Christen als marginale, insulare und oft verfolgte Teilnehmer an diesem Reich betrachtet haben, zeigt Richard Payne ihre Integration in Elitenetzwerke, die Übernahme iranischer politischer Praktiken und Vorstellungen sowie ihre Beteiligung an kaiserlichen Institutionen. Der Aufstieg des Christentums im Iran hing von der zoroastrischen Theorie und Praxis der hierarchischen, differenzierten Inklusion ab, nach der Christen, Juden und andere in der iranischen politischen Kultur legitime Plätze einnahmen, die der kaiserlichen Religion untergeordnet waren.
Die Christen ihrerseits positionierten sich in einer politischen Kultur, die sie nicht selbst geschaffen hatten, und griffen dabei auf ihre eigenen ideologischen und institutionellen Ressourcen zurück, die von der Niederschrift von Heiligenleben bis hin zur gerichtlichen Schlichtung durch Bischöfe reichten. Indem die Sozialgeschichte der ostsyrischen Christen in den Mittelpunkt der iranischen Kaisergeschichte gestellt wird, trägt A State of Mixture dazu bei, die Beständigkeit eines kulturell vielfältigen Reiches über vier Jahrhunderte zu erklären.