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An Analysis of Chinua Achebe's An Image of Africa: Racism in Conrad's Heart of Darkness
Nur wenige wissenschaftliche Arbeiten haben eine bestehende Debatte so umfassend neu gestaltet wie Chinua Achebes Essay über Joseph Conrads Herz der Finsternis.
Achebe - ein hoch angesehener nigerianischer Romancier und Hochschullehrer - betrachtete einen Roman, der in Afrika spielt, in dem Afrikaner jedoch nur als Zuschauer oder als ununterscheidbare "Wilde" auftreten, mit neuen Augen. Achebe verwarf die vorherrschende Darstellung Joseph Conrads als liberalen Helden, dessen antiimperialistische Ansichten ihn vor signifikanter Kritik bewahrten, und stellte den polnischen Autor in einer so überzeugenden Analyse als "blutigen Rassisten" dar, dass er die Art und Weise änderte, in der seine Disziplin nicht nur Conrad, sondern auch alle Werke betrachtete, deren Schauplätze auf einen Rassenkonflikt hinweisen.
Der schöpferische Beitrag von Achebes Essay liegt darin, dass er weit unter die Oberfläche von Conrads Roman vordrang und nicht nur neue und höchst einflussreiche Hypothesen über die Denkweisen und Motivationen des Autors aufstellte, sondern auch die gesamte Debatte über Herz der Finsternis neu definierte. Nur weil der Roman in den "Kanon" aufgenommen wurde und nun in die Klasse der "permanenten Literatur" fällt, so Achebe, heißt das nicht, dass wir ihn nicht genau hinterfragen - oder seinen Autor kritisieren sollten.