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An Analysis of G.E.M. Anscombe's Modern Moral Philosophy
Elizabeth Anscombes Aufsatz "Moderne Moralphilosophie" aus dem Jahr 1958 ist ein wegweisender Beitrag zur modernen Philosophie, der die ganze Kraft eines guten evaluativen und analytischen kritischen Denkens zeigt.
Obwohl Anscombes Aufsatz nur 16 Seiten lang war, hatte sie sich nichts Geringeres vorgenommen, als das gesamte Gebiet der modernen Moralphilosophie zu reformieren - etwas, das nur durch eine sorgfältige Prüfung der bestehenden Argumente der Giganten des Fachs möglich war. Zu diesem Zweck setzte sie die zentralen Fähigkeiten der Bewertung und Analyse ein.
Beim kritischen Denken hilft die Analyse, die Abfolge und die Merkmale von Argumenten zu verstehen: Sie fragt, welche Gründe diese Argumente hervorbringen, auf welche impliziten Gründe und Annahmen sie sich stützen und zu welchen Schlussfolgerungen sie gelangen. Bei der Bewertung geht es darum, zu beurteilen, ob die Argumente stark genug sind, um ihre Schlussfolgerungen zu stützen oder nicht: Es geht darum, wie akzeptabel, angemessen und relevant die angeführten Gründe sind und ob die daraus gezogenen Schlussfolgerungen wirklich gültig sind oder nicht.
In "Moderne Moralphilosophie" wendet Anscombe diese Fähigkeiten leidenschaftslos auf Persönlichkeiten an, die die Moralphilosophie seit dem 18. Jahrhundert dominiert haben, legt die ihrer Arbeit zugrunde liegenden Annahmen, ihre Schwächen und Stärken offen und zeigt, dass die vermeintlichen Unterschiede zwischen ihren Argumenten in vielerlei Hinsicht tatsächlich vernachlässigbar sind. Das brillante, prägnante Werk "Modern Moral Philosophy" hat sein Fachgebiet radikal verändert und ist auch heute noch eine notwendige - und kontroverse - Lektüre.