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An Analysis of Gordon W. Allport's the Nature of Prejudice
Mit seinem 1954 erschienenen Buch The Nature of Prejudice hat der amerikanische Psychologe Gordon Allport die entscheidende Fähigkeit bewiesen, eine Argumentation zu entwickeln und zu organisieren, die so überzeugend war, dass sie nicht nur an den Universitäten, sondern auch in der Regierungspolitik großen Einfluss hatte.
Die Frage, mit der sich Allport beschäftigte, war alt: Warum neigen Menschen so sehr zu Vorurteilen gegen Angehörige anderer Gruppen? Frühere Psychologen hatten eine Reihe von Gründen vermutet, insbesondere im Falle von Rassenvorurteilen. Einige vertraten die Ansicht, dass Rassismus ein erlerntes Verhalten sei, das durch negative Erfahrungen mit anderen Ethnien bedingt sei; andere wiederum gingen davon aus, dass negative Rassenstereotypen eine objektive Grundlage hätten.
Allport hingegen argumentierte, dass Vorurteile im Wesentlichen ein Nebenprodukt der notwendigen mentalen Abkürzungen sind, die das menschliche Gehirn verwendet, um die enorme Menge an Informationen zu verarbeiten, die es aufnimmt. Da unser Gehirn so wenig Aufwand wie möglich betreiben will, greift es regelmäßig auf einfache Stereotypen zurück, die leicht zu Vorurteilen führen. Er sammelte starke Beweise für diese Hypothese und schlussfolgerte klar und überzeugend, dass unser natürlicher kognitiver Ansatz der wichtigste Faktor bei der Erklärung von Vorurteilen ist. Allport ging noch weiter und meinte, dass Sozialwissenschaftler, sobald dies besser verstanden sei, in der Lage sein würden, auf die politischen Entscheidungsträger einzuwirken, um die Diskriminierung per Gesetz einzudämmen.