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An Analysis of Michael R. Gottfredson and Travish Hirschi's A General Theory of Crime
Michael R. Gottfredsons und Travish Hirschis 1990 erschienenes Buch A General Theory of Crime ist ein klassischer Text, der dazu beigetragen hat, die Disziplin der Kriminologie neu zu gestalten. Es ist auch ein Zeugnis für die Macht der klaren Argumentation und Interpretation.
Im Sinne des kritischen Denkens geht es bei der Argumentation darum, einen soliden und überzeugenden Fall zu präsentieren - und wie viele Menschen instinktiv verstehen, ist die überzeugendste Argumentation diejenige, die sich auf einen einzigen, einfachen Aufhänger stützt. Im Fall von Gottfredson und Hirschi war dieser Aufhänger das, was als "Selbstkontrolltheorie des Verbrechens" bekannt geworden ist - die Idee, dass die Neigung, ein Verbrechen zu begehen, direkt mit dem Grad der Selbstkontrolle einer Person zusammenhängt.
Während die damals vorherrschenden Denkschulen dazu neigten, Kriminalität als das Produkt komplexer Umweltfaktoren zu betrachten, und kaum versuchten, die verschiedenen Theorien zu vereinheitlichen, versuchten Gottfredson und Hirschi, die Dinge so zu interpretieren, dass ein einziges übergreifendes Konzept entstand, das erklärte, warum Verbrechen aller Art begangen wurden. Während sich andere Kriminalitätstheorien auf das Verständnis und die Erklärung spezifischer Arten von Gesetzesverstößen konzentrierten, konnte das Selbstkontrollmodell nach Ansicht von Gottfredson und Hirschi als Grundlage für das Verständnis der Grundursache aller Verbrechen in allen Kontexten betrachtet werden. Obwohl diese Einfachheit zwangsläufig ebenso viel Kritik wie Zustimmung hervorrief, haben spätere Studien die überzeugende Argumentation der Allgemeinen Theorie in der Praxis untermauert.