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An Analysis of Robert O. Keohane's After Hegemony
Robert O. Keohanes After Hegemony ist sowohl ein Klassiker der Wissenschaft der internationalen Beziehungen als auch ein Beispiel dafür, wie kreatives Denken dazu beitragen kann, ein neues Licht auf die Welt zu werfen.
Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die globale politische Landschaft von zwei Supermächten, den USA und der UdSSR, und der angespannten Konfrontation des Kalten Krieges beherrscht. Doch als der Kalte Krieg zu tauen begann, wurde klar, dass sich ein neues globales Modell herausbilden könnte. Unter denjenigen, die sich mit internationalen Beziehungen befassten, herrschte die Überzeugung vor, dass eine Zusammenarbeit der Nationen ohne den Einfluss eines Hegemons (einer dominanten internationalen Macht), der sowohl als Schiedsrichter als auch als letzter Entscheidungsträger fungierte, unmöglich war. Dieses Paradigma - der Neorealismus - ging davon aus, dass jede Nation alles in ihrer Macht Stehende tun wird, um ihre Macht zu maximieren, und dass solche Prozesse nur durch ein Gleichgewicht konkurrierender Mächte kontrolliert werden.
Keohane jedoch untersuchte die Fakten neu und lieferte neue Erklärungen für das, was wahrscheinlich als Nächstes kommen würde. Er wandte sich von dem vorherrschenden Paradigma ab und vertrat eine Auffassung, die als neoliberale Konzeption der internationalen Politik bekannt geworden ist.
Staaten, so Keohane, können und werden auch ohne den Einfluss einer Hegemonialmacht kooperieren, solange ihnen dies absolute Vorteile in Form von wirtschaftlichen und kulturellen Vorteilen bringt. In Keohanes hochkreativer Sichtweise führt das Streben nach nationalen Eigeninteressen ganz natürlich zu internationaler Zusammenarbeit - und zur Bildung globaler Regime (wie den Vereinten Nationen), die diese verstärken und fördern können.