Bewertung:

David P. Delios Buch „An Aristocracy of Exalted Spirits“ (Eine Aristokratie erhabener Geister) untersucht John Henry Newmans Tamworth-Briefe im Kontext des Konflikts zwischen weltlicher Bildung und der Rolle der Kirche in der Erziehung. Delio liefert eine tiefgreifende historische und theologische Analyse und argumentiert, dass Newman die Bedeutung des Glaubens im Erziehungsprozess hervorhebt. Das Buch ist sowohl für Neulinge als auch für Experten zugänglich und enthält wertvolle Erkenntnisse für katholische Pädagogen und Gelehrte gleichermaßen.
Vorteile:Das Buch ist gut recherchiert und elegant geschrieben und bietet eine klare historische Verfolgung von Newmans Briefen und ihren Implikationen. Es bietet eine einzigartige Perspektive auf die Briefe, indem es ihre ekklesiologische Relevanz hervorhebt. Die Aufnahme von Newmans Briefen und Peels Ansprache in den Anhang ermöglicht es dem Leser, sich direkt mit den Primärquellen zu beschäftigen. Das Buch ist auch für Leser zugänglich, die mit Newman nicht vertraut sind, und macht komplexe Ideen verständlich und unterhaltsam.
Nachteile:Einige Teile des Buches können aufgrund des umfangreichen historischen Hintergrunds trocken oder abgestanden wirken. Die dargelegten Argumente sind zwar überzeugend, aber aufgrund der Tiefe der Analyse ist das Buch eher für eine gemächliche Lektüre als für einen schnellen Konsum geeignet. Darüber hinaus kann Delios Interpretation umstritten sein, da Newmans Schweigen zur Ekklesiologie in den Briefen ein Streitpunkt unter Gelehrten sein kann.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
'An Aristocracy of Exalted Spirits'.: The Idea of the Church in Newman's Tamworth Reading Room
In 'An Aristocracy of Exalted Spirits', der ersten abendfüllenden Studie über John Henry Newmans Tamworth Reading Room, bietet David P: Delio einen neuen Rahmen für das Verständnis dieses höchst originellen Werks aus Satire, Politik und Theologie.
Im Februar 1841 antwortete John Henry Newman in der Londoner Times auf eine Rede des führenden konservativen Politikers Sir Robert Peel, der später im selben Jahr zum zweiten Mal Premierminister des Vereinigten Königreichs werden sollte. Newman nahm den Namen Catholicus an und verfasste sieben Briefe, die durch theologische und philosophische Themen miteinander verwoben waren.
Diese Themen fügten sich zu Newmans "Idee" der Kirche zusammen, die sich gegen die von Peel und anderen vertretene irrige Ansicht wandte, dass Wissenschaft und Bildung, losgelöst von der Kirche, einen alternativen Weg zur menschlichen Entfaltung böten. Diese originelle Studie zeichnet die miteinander verflochtenen Geschichten von Peel und Newman sowie die Hintergründe und Folgen der Briefe nach und zeigt gleichzeitig, dass Newmans Ekklesiologie im Mittelpunkt seines Projekts stand. Das Drama um den Tamworth Reading Room trägt dazu bei, das Bild der Kirche und eines Christen zu vervollständigen, der versucht, sich in einem aufkommenden demokratischen, wissenschaftlichen und industriellen 19ten Jahrhundert zurechtzufinden.
Diese Geschichte begleitet uns noch heute, mehr als fünfzig Jahre nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil, vierzig Jahre nach Lausanne, durch die Lambeth-Konferenzen und andere kirchliche Bewegungen. Eine Rückbesinnung auf den Tamworth Reading Room, ein oft vergessenes Werk, kann der Kirche helfen, die Gefahren und Verheißungen des dritten Jahrtausends zu bewältigen.