
A Biblical Theology of Gerassapience
In alten Kulturen, wie der der Hebräer, wurde Weisheit üblicherweise mit fortgeschrittenem Alter assoziiert. In A Biblical Theology of Gerassapience (Eine biblische Theologie der Gerassapienz) untersucht der Autor die Gültigkeit dieses Zusammenhangs mit Hilfe eines eklektischen Ansatzes - einschließlich linguistisch-semantischer, traditionsgeschichtlicher und sozio-anthropologischer Methoden - anhand einschlägiger biblischer und außerbiblischer Texte.
Es gibt erhebliche Unterschiede in der Einschätzung der Gerassapienz (oder Altersweisheit) in den einzelnen Epochen des alten Israel, d. h. im vormonarchischen, monarchischen und nachmonarchischen Israel.
In der gesamten Studie werden geeignete kulturübergreifende Parallelen zu den Kulturen der Nachbarn des alten Israel und zu modernen Gesellschaften wie dem westafrikanischen Yoruba-Stamm gezogen.
Die Gesamtergebnisse sind zweidimensional. Einerseits gibt es semantische Elemente der Gerassapience, wie die Flüchtigkeit der Weisheit und die leichte Fluidität des Alters.
Beide Begriffe haben eine starke kontextuelle Affinität mit minimalen Ausnahmen. So ist die Zuschreibung von Weisheit an das Alter in der hebräischen Bibel (Altes Testament) offensichtlich, aber nicht absolut. Auf der anderen Seite wird Gerassapienz als primär didaktisch dargestellt, durch direkte und indirekte Anweisungen und Ratschläge der Älteren, die die alternden Furcht-vor-Jahwe-Vermächtnisse fördern.
Insgesamt werden die sozio-anthropozentrischen Tendenzen der Gerassapienz (d.h. das Alter zu einem Repertoire der Weisheit zu machen) durch die theologischen Begründungen der Theosapienz (jahwistische Weisheit) kontrolliert. Daher ist in der hebräischen Bibel die Furcht vor Jahwe auch der Beginn des Altwerdens und der Weisheit.