Bewertung:

Das Buch bietet eine kritische Auseinandersetzung mit der orthodoxen Wirtschaftstheorie und führt in evolutionäre Konzepte ein, die die Managementwissenschaft maßgeblich beeinflusst haben. Es gilt als Klassiker der Evolutionsökonomie, kann aber im Vergleich zu neueren Entwicklungen auf diesem Gebiet veraltet wirken.
Vorteile:⬤ Stellt grundlegende Annahmen der orthodoxen Wirtschaftstheorie in Frage.
⬤ Bedeutende Auswirkungen auf die Managementlehre.
⬤ Entscheidende Erkenntnisse über moderne Organisationen und ihre Erfolgsfaktoren.
⬤ Gilt als Meilenstein und Klassiker der Wirtschaftsliteratur.
⬤ Klare und prägnante Sprache der Autoren.
⬤ Das Buch richtet sich in erster Linie an Akademiker und ist daher für Gelegenheitsleser und Praktiker weniger zugänglich.
⬤ Einige Leser halten es für veraltet und vermissen die neuesten Entwicklungen in der Evolutionsökonomie.
⬤ Möglicherweise ist es für ein nichtakademisches Publikum nicht ansprechend.
(basierend auf 6 Leserbewertungen)
An Evolutionary Theory of Economic Change
Dieses Buch enthält den nachhaltigsten und ernsthaftesten Angriff auf die neoklassische Mainstream-Ökonomie seit mehr als vierzig Jahren. Richard R. Nelson und Sidney G. Winter konzentrieren ihre Kritik auf die grundlegende Frage, wie sich Unternehmen und Branchen im Laufe der Zeit verändern. Sie erheben erhebliche Einwände gegen die grundlegenden neoklassischen Annahmen der Gewinnmaximierung und des Marktgleichgewichts, die sie bei der Analyse der technologischen Innovation und der Wettbewerbsdynamik zwischen Unternehmen für unwirksam halten.
Um diese Annahmen zu ersetzen, entlehnen sie das Konzept der natürlichen Selektion aus der Biologie, um eine präzise und detaillierte Evolutionstheorie des Unternehmensverhaltens zu konstruieren. Sie räumen ein, dass Filme durch Gewinn motiviert sind und nach Wegen zur Gewinnsteigerung suchen, aber sie betrachten sie nicht als gewinnmaximierend. Ebenso betonen sie die Tendenz der profitableren Unternehmen, die weniger profitablen aus dem Geschäft zu verdrängen, aber sie konzentrieren ihre Analyse nicht auf hypothetische Zustände des Branchengleichgewichts.
Die Ergebnisse ihres neuen Paradigmas und Analyserahmens sind beeindruckend. Es ist ihnen nicht nur gelungen, kohärentere und leistungsfähigere Modelle der Dynamik wettbewerbsfähiger Unternehmen unter den Bedingungen von Wachstum und technologischem Wandel zu entwickeln, sondern ihr Ansatz ist auch mit den Erkenntnissen der Psychologie und anderer Sozialwissenschaften vereinbar. Schließlich hat ihre Arbeit wichtige Auswirkungen auf die Wohlfahrtsökonomie und auf die staatliche Industriepolitik.