Bewertung:

Das Buch ist eine reichhaltige Mischung aus Memoiren und Kulturgeschichte, in deren Mittelpunkt der persönliche Kampf der Autorin mit ihrer Krankheit steht, sowie eine historische Fallstudie über eine junge Frau im Frankreich des 19. Es behandelt Themen wie Diagnose, Geschlecht und die Medikalisierung des Schmerzes, die alle mit dem Witz und der Tiefe der Autorin durchdrungen sind.
Vorteile:Das Buch wird als faszinierend, notwendig und als tiefgründiges Debüt gelobt. Die Rezensenten schätzen die Intelligenz, den trockenen Witz und den Galgenhumor der Autorin sowie die eingehende Untersuchung komplexer Themen wie Geschlecht und Medikalisierung. Der Schreibstil wird als zugänglich und gleichzeitig tief bewegend beschrieben.
Nachteile:Einige Leser waren der Meinung, dass es nur einen begrenzten Einblick in Wells' Leben nach ihrem Ausstieg aus dem Ballett gibt, und fanden die historischen Bezüge unzureichend erforscht. Kritisiert werden die Ablehnung traditioneller medizinischer Behandlungen durch die Autorin und Bedenken hinsichtlich der ausgewogenen Darstellung von Leiden und Privilegien.
(basierend auf 5 Leserbewertungen)
A Matter of Appearance: A Memoir
Eine schillernde Erinnerung an eine chronische Krankheit, die die gefährliche Schnittstelle zwischen Schmerz, Sprache und Geschlecht erforscht, ein Autorendebüt.
Emily Wells, eine ehemalige Ballerina, verbrachte ihre Kindheit damit, durch intensive Ganzkörperschmerzen zu tanzen, von denen sie annahm, dass sie für jemanden, der daran gewöhnt ist, seinen Körper bis an seine Grenzen zu treiben, normal seien. Jahrelang konnte kein Arzt Wells sagen, was mit ihr los war, oder sie sagten ihr, es sei "alles in ihrem Kopf". Erst im College erfuhr sie den Namen der Krankheit, an der sie ihr ganzes Leben lang gelitten hatte: Morbus Behçet, eine seltene angeborene Erkrankung, die eine Entzündung der Blutgefäße im ganzen Körper, Arthritis und eine Schwellung des Gehirns verursacht.
In A Matter of Appearance zeichnet Wells, heute Professorin für kreatives Schreiben an der UC Irvine, ihre Reise nach, auf der sie versucht, diesen spezifischen und persönlichen Schmerz zu verstehen und zu definieren, innerlich und äußerlich. Sie stützt sich auf die kritischen Arbeiten von Freud, Sontag und anderen, um die Schnittmenge zwischen Geschlecht, Schmerz und Sprache zu erforschen, wobei sie eine Linie von den "Hysterie-Patienten", die im Salptrire-Krankenhaus im Paris des 19. Jahrhunderts dokumentiert wurden, bis hin zu den zeitgenössischen New-Age-Heilern in Los Angeles und darüber hinaus verfolgt. Im Kern geht es um das Dilemma, wie man eine Erfahrung in Worte fassen kann, die sowohl privat als auch öffentlich, subjektiv und quantifizierbar ist.
A Matter of Appearance ist ein Werk von kristalliner Schönheit und rasiermesserscharfer Einsicht, das der Literatur über Krankheit eine dringend benötigte Stimme aus dem neuen Jahrtausend hinzufügt.