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Negotiating a Perilous Empowerment: Appalachian Women's Literacies
In vielen Teilen der Appalachen sind die familiären Bindungen tief verwurzelt und stellen einen wichtigen Teil des Selbstverständnisses des Einzelnen dar. Wenn Lernende aus den Appalachen nach neuen Formen des Wissens streben, können diese familiären Bindungen in einigen Fällen durch den Vorwurf in Frage gestellt werden, sie hätten sich über ihre Verhältnisse aufgehalten - ein Vorwurf, der sich nachhaltig auf die Akzeptanz in der Familie und in der Gemeinschaft auswirken kann. Diejenigen, die sich für die Alphabetisierung einsetzen, übersehen manchmal eine wichtige Tatsache: Neu erworbene Lese- und Schreibfähigkeiten sind zwar befähigend, können aber Identitätskonflikte für die Lernenden, insbesondere für Frauen aus den Appalachen, hervorrufen. In Negotiating a Perilous Empowerment erforscht Erica Abrams Locklear diese durch die Alphabetisierung ausgelösten Konflikte und analysiert, wie Autoren aus der Region sie in ihren Romanen und Sachbüchern darstellen.
Abrams Locklear verbindet Literaturwissenschaft mit Literaturkritik, um die zentralen Frauenfiguren in den Werken von Harriette Simpson Arnow, Linda Scott DeRosier, Denise Giardina und Lee Smith zu analysieren. Sie zeigt, wie diese Autorinnen geschickt die Stereotypen der Analphabeten in den Appalachen umstoßen, indem sie hochgradig gebildete Charaktere schaffen, Frauen, die nicht nur die Macht der Worte schätzen, sondern auch die Grenzen dessen, was Lesen und Schreiben bedeutet, überschreiten.
Negotiating a Perilous Empowerment enthält ausführliche Interviews mit Linda Scott DeRosier und Lee Smith und ist damit eine aufschlussreiche Studie über ein wichtiges literarisches Genre.