Bewertung:

Derzeit gibt es keine Leserbewertungen. Die Bewertung basiert auf 5 Stimmen.
A Critique of the Theory of Abrogation
Jasser Audas klare und mutige Ansichten über die Aufhebung in der islamischen Tradition stellen Orthodoxie und Dogma zugunsten von Flexibilität und praktischer Konsequenz in Frage. Eine typische Definition der Abrogation, die in der juristischen Literatur zu finden ist, lautet: "Die (himmlische) Ersetzung einer juristischen Entscheidung durch eine spätere Entscheidung.
Dieses Buch gibt einen Überblick über das Thema Aufhebung (Naskh) im Koran, in den Hadithen und in der islamischen Literatur und zeigt, dass das Konzept der Aufhebung nach der Prophetenzeit eingeführt wurde, um bestimmte Verse des Korans und das, was als "widersprüchliche prophetische Überlieferungen" (Mukhtalaf al-Hadith) bezeichnet wird, zu erklären. Weiter heißt es, dass es sich bei den "aufgehobenen Vorschriften" lediglich um vorislamische kulturelle Praktiken handelte, die im Widerspruch zu den islamischen Grundsätzen standen.
Darüber hinaus argumentiert das Buch, dass die Koranverse und prophetischen Überlieferungen, die fälschlicherweise als "widersprüchlich" wahrgenommen wurden, kontextuell eingeordnet und entsprechend der ihnen zugrunde liegenden Weisheit angewandt werden sollten, was in der Praxis bedeutet, dass alle Koranverse und (authentischen) prophetischen Anweisungen ungeachtet ihrer vermeintlichen Widersprüche für gültig erklärt werden. Die islamische Rechtsprechung soll ihre Flexibilität unter sich ändernden Umständen beibehalten.