
A Cultural History of the Home in the Age of Empire
Im 19. Jahrhundert gewann das Zuhause als kulturelles Konstrukt und als gelebte Praxis in der westlichen Welt mehr an Bedeutung als je zuvor. Der Westen erlebte eine beispiellose Periode der imperialen Expansion, der Industrialisierung und der Kommerzialisierung, die sowohl den Ort als auch die Art und Weise, wie die Menschen ihr Zuhause gestalteten, veränderte. Der wissenschaftliche Fortschritt und die zunehmende Massenproduktion veränderten das Zuhause auch materiell, indem sie neue Technologien und Güter einführten.
In diesem Band wird untersucht, wie sich die Menschen im 19. Jahrhundert ihr Zuhause und die Hausarbeit weltweit vorstellten und praktizierten. So führte der Erwerb von Imperien nicht nur zur Errichtung westeuropäischer Häuser in neuen Gebieten, sondern untermauerte auch das Selbstverständnis der Europäer als Hüter überlegener Kulturen, patriarchalischer Beziehungen und Lebenspraktiken.
In dieser Zeit entstand eine starke gemeinsame kulturelle Vorstellung von Heimat - vertreten durch eine wachsende städtische Mittelschicht -, die Heimat als Zufluchtsort vor einer chaotischen und lauten industrialisierten Welt verstand. Das Geschlecht war ein wesentlicher Bestandteil dieser Vorstellung. Es wurde erwartet, dass sowohl männliche als auch weibliche Tugenden das ideale Heim untermauern: Das Ideal des männlichen Ernährers wurde stärker betont und die Notwendigkeit, dass Frauen das häusliche materielle Gewebe und das emotionale Umfeld aufrechterhalten, hervorgehoben. Während diese Ideen in der Druckkultur in Westeuropa und Nordamerika geteilt und verbreitet wurden, gab es große Unterschiede in der Art und Weise, wie sie umgesetzt und praktiziert wurden. Das Zuhause wurde je nach Klasse und Ethnie unterschiedlich erlebt; unterschiedliche Formen der Identität und sozioökonomische Ressourcen führten zu einer Vielzahl von Praktiken der Hausarbeit. Dieses Buch zeigt nicht nur die kulturelle Bedeutung des Heims auf, sondern auch die verschiedenen Formen, in denen das Heim im 19.