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A Short History of the Crimean War
Der Krimkrieg (1853-1856) war der erste moderne Krieg.
Der erbitterte Kampf zwischen dem kaiserlichen Russland und einer Allianz aus dem britischen, französischen und osmanischen Reich war der erste Konflikt, über den aus erster Hand in Zeitungen berichtet, von offiziellen Kriegsmalern gemalt, per Telegraf aufgezeichnet und mit der Kamera fotografiert wurde. In ihrer neuen Kurzgeschichte erörtert Trudi Tate die Art und Weise, in der diese neuartige Darstellung selbst Teil der modernen "Kriegsmaschine" wurde.
Sie erzählt vergessene Geschichten über die Kriegserfahrungen einzelner Soldaten und Zivilisten, darunter Journalisten, Krankenschwestern, Ärzte, Kriegstouristen und andere Zeitzeugen. Gleichzeitig war der Krieg ein rückschrittlicher Krieg, der mit der Mentalität und zum Teil auch mit der Ausrüstung der napoleonischen Zeit geführt wurde. Tate argumentiert, dass der Krimkrieg sowohl modern als auch altmodisch war, rückwärts und vorwärts blickend, und Optimismus und Verzweiflung bei denen hervorrief, die ihn erlebten.
Sie erforscht dieses Paradoxon und geht dabei ausführlich auf die blutigen Schlachten (Alma, Balaklawa, Inkerman), die Belagerung von Sebastopol, die vieldiskutierten Strategien der Kommandeure, die Bedingungen vor Ort und die politischen Auswirkungen der antirussischen Allianz ein. Durch die geschickte Verflechtung von Militär-, Medizin- und Sozialgeschichte bietet das Buch einen frischen und faszinierenden Blick auf einen der faszinierendsten Konflikte der Neuzeit.