Bewertung:

Das Buch „One Left“ von Kim Soom erforscht die herzzerreißende Geschichte der Trostfrauen während des Pazifikkriegs und schafft dabei den Spagat zwischen faktischem Horror und großer emotionaler Tiefe. Es reflektiert die tragische Vergangenheit der Protagonistin als Sexsklavin und schildert die lang anhaltenden Auswirkungen ihrer Erfahrungen. Die Leser finden es ergreifend und fesselnd, und der Schreibstil weckt Empathie und Verständnis für die Opfer.
Vorteile:Das Buch ist wunderschön geschrieben, bietet ein tiefes emotionales Erlebnis und zeigt die schmerzliche Realität der Trostfrauen auf. Es ist gut recherchiert und verbindet Fiktion mit Tatsachenberichten, und seine Übersetzung fängt die Schönheit der koreanischen Literatur ein. Viele Leser finden die Auseinandersetzung mit Themen wie Erinnerung, Schuld und der menschlichen Fähigkeit zur Grausamkeit sowohl eindringlich als auch erhellend.
Nachteile:Der anschauliche und erschütternde Inhalt kann für manche Leser überwältigend sein, so dass sie während des Lesens Pausen einlegen müssen. Die Schwere des Themas könnte es für manche schwierig machen, das Buch schnell zu beenden. Außerdem könnten Leser, die mit dem Thema nicht vertraut sind, den historischen Kontext als Herausforderung empfinden.
(basierend auf 5 Leserbewertungen)
One Left
Während des Pazifikkriegs wurden mehr als 200.000 koreanische Mädchen zu sexueller Sklaverei für japanische Soldaten gezwungen. Sie lebten unter entsetzlichen Bedingungen in „Troststationen“ in den von Japan besetzten Gebieten. Kaum 10 Prozent überlebten und kehrten nach Korea zurück, wo sie als sozial Ausgestoßene lebten. Seitdem haben sich selbsterklärte Trostfrauen zu Wort gemeldet, deren Aussagen und Forderungen nach Entschädigung von der japanischen Regierung weitgehend abgelehnt wurden.
Kim Soom erzählt die Geschichte einer Frau, die im Alter von dreizehn Jahren entführt wurde, während sie Schnecken für ihre hungernde Familie sammelte. Die Schrecken ihres Lebens als Sexsklavin verfolgen sie zurück nach Korea, wo sie in der Isolation lebt und Angst hat, dass ihre Vergangenheit entdeckt wird. Als sie jedoch erfährt, dass die letzte bekannte Trostfrau im Sterben liegt, beschließt sie, ihr zu sagen, dass nach ihrem Tod noch „eine übrig“ ist, und begibt sich auf eine schmerzhafte Reise.
One Left ist ein provokanter, umfassend recherchierter Roman, der auf den Aussagen von Dutzenden von Trostfrauen beruht. Als erster koreanischer Roman, der sich diesem Thema widmet, hat er die Diskussion über Trostfrauen und die gewalttätigen Hinterlassenschaften des japanischen Kolonialismus neu entfacht. Diese erste englische Übersetzung macht die übersehenen und verleugneten Geschichten der am meisten ausgegrenzten Frauen Koreas wieder zugänglich.