
A Literature of Questions: Nonfiction for the Critical Child
Sachbücher für Kinder - von Biografien und historischen Berichten über Gemeinschaften und Ereignisse bis hin zu Werken über Wissenschaft und soziale Gerechtigkeit - werden von Pädagogen und Eltern traditionell vor allem wegen ihrer sachlichen Genauigkeit geschätzt. Dieser Ansatz lässt jedoch die Möglichkeit für junge Leserinnen und Leser aus, sich an der Erstellung und Prüfung von Informationen zu beteiligen.
In A Literature of Questions (Eine Literatur der Fragen) bietet Joe Sutliff Sanders einen innovativen theoretischen Ansatz für Sachbücher für Kinder, der über die Bewertung des Wahrheitsgehalts eines Werks hinausgeht und die Zweideutigkeit eines Buchs als Grundlage für die Interpretation entwickelt. Sanders befasst sich mit der Frage, inwiefern solche Werke für eine kritische Auseinandersetzung anfällig oder resistent sind, und schenkt dabei den Attributen besondere Aufmerksamkeit, die Sachbücher mit anderen Formen der Literatur gemeinsam haben, darunter Stimme und Charakter, sowie jenen, die in diesem Genre eine besondere Rolle spielen, wie etwa Peritexte und Fotografie.
A Literature of Questions ist das erste Werk, das Kindersachbücher als Sachbücher aus einer literarischen Perspektive theoretisiert. Es erklärt sorgfältig, wie das Genre auf einzigartige Weise zu seinen jungen Lesern spricht und wie es sie zu einem Projekt des Verstehens einlädt. Gleichzeitig werden eine Reihe von Analysemethoden klar dargelegt, die dann durch ausführliche Lektüre und Fallstudien von Büchern, die im letzten halben Jahrhundert veröffentlicht wurden, angewandt und nuanciert werden, darunter auch neuere preisgekrönte Bücher wie Almost Astronauts von Tanya Lee Stone: Thirteen Women Who Dared to Dream und We Are the Ship: The Story of Negro League Baseball von Kadir Nelson. Indem er die Bereitschaft oder Abneigung eines Textes untersucht, Kinder die Informationen und den ideologischen Kontext hinterfragen zu lassen, zeigt Sanders, wie Sachbücher junge Leser zu einem Teil des Lernprojekts machen können, anstatt sie zu passiven Empfängern von Informationen zu machen.