Bewertung:

Das Buch ist ein hochgelobtes episches Gedicht, das die Geschichte der Ilias mit erheblichen kreativen Abweichungen neu interpretiert. Die Leser finden es fesselnd und empfehlen es, wobei sie die kraftvollen Passagen und die fantasievollen Elemente in der Erzählung hervorheben.
Vorteile:Fesselnd und unterhaltsam, reich an kraftvollen und schönen Passagen, fantasievollen Neuinterpretationen klassischer Themen, starken Charakterentwicklungen und einer lohnenden Lektüre.
Nachteile:Einige Leser könnten es aufgrund seines Formats als episches Gedicht und der kreativen Abweichungen vom traditionellen griechischen Stoff als Herausforderung empfinden.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
A Middle English Iliad: John Lydgate's Troy Book: A Modern Translation
Im mittelalterlichen Großbritannien waren die Werke Homers praktisch unbekannt. In seiner Abwesenheit nahm die halb erinnerte Geschichte des Trojanischen Krieges einen deutlich artusmäßigen Anstrich an, wobei die Helden Achilles und Hektor als gepanzerte Ritter zu Pferd dargestellt wurden, die sich mit Breitschwert und Lanze duellierten.
1412 beauftragte der Prinz von Wales John Lydgate, Mönch der Abtei Bury St. Edmunds und literarischer Erbe Chaucers, ein englisches Epos zu schreiben, das es mit den französischen und lateinischen Werken aufnehmen konnte. Das Ergebnis war das Troy Book: 30.000 Zeilen in dezasyllabischen Reimpaaren, das 1420 fertiggestellt und seinem Gönner - dem heutigen König Heinrich V. - gewidmet wurde. Lydgates Hauptquelle war die lateinische Prosa Historia Destructionis Troiae von Guido delle Colonne, ergänzt durch Ovid, Chaucers Troilus und Criseyde sowie eine Vielzahl obskurer spätlateinischer Texte wie Isidors Etymologiae und die Mythologiae des Fulgentius.
Mit dieser Ausgabe erhält das Troja-Buch seine erste Übersetzung ins moderne Englisch, die es einer neuen Generation von Lesern ermöglicht, den Trojanischen Krieg mit den Augen eines Briten des fünfzehnten Jahrhunderts zu betrachten. D. M. Smith enthält eine ausführliche Einleitung, die die Entwicklung des Troja-Mythos von den zyklischen Dichtern bis zu Lydgate und darüber hinaus nachzeichnet, sowie umfangreiche Anmerkungen zu Lydgates Quellen und der Beziehung der Erzählung zur etablierten griechisch-römischen Mythologie. Das lange Zeit als mittelalterliche Kuriosität abgetane Troja-Buch wird endlich wieder in den richtigen Kontext der literarischen Entwicklung des antiken griechischen Epos-Zyklus gestellt.