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A Poetics of Editing
Dieses originelle und maßgebliche Buch ist der erste Versuch, eine Poetik der Editionskunst zu definieren. Es schlägt ein neues Feld der Editionswissenschaft vor, in dem der „ideale Editor“ im Verhältnis zum lange theoretisierten Autor und Leser verstanden werden kann.
Das Buch geht davon aus, dass das Lektorat, wie andere Formen des „Machens“, zumeist unsichtbar ist und nur durch eine vergleichende Analyse, die die Einsichten von Praktikern einbezieht, vollständig sichtbar gemacht werden kann. Die Argumentation, die in sorgfältigen Schichten aufgebaut ist, wird durch eine panoramische historische Erzählung gestützt, die die Verschiebung der Textautorität von religiösen und säkularen Institutionen bis hin zum romantisierten Selbst der digitalen Gegenwart verfolgt.
Die Gefahren, die von der Anti-Editing-Rhetorik dieser hybriden Romantik ausgehen, werden frontal angegangen. Der traditionellen Wahrnehmung des Editierens als Auferlegung eines Abschlusses fügt A Poetics of Editing eine Perspektive auf einen dynamischen Prozess mit einem Sinn für das Mögliche hinzu.