
A Responsive Technocracy?: EU Politicisation and the Consumer Policies of the European Commission
Dieses Buch stellt das gängige Bild von der Europäischen Kommission als einer isolierten Technokratie in Frage, die gegen politischen Druck immun ist. Auf der Grundlage einer innovativen Kombination von Daten über die öffentliche Meinung, Proteste und Medien zeigt es zunächst, dass die europäische Integration seit den 1990er Jahren zunehmend politisiert wurde.
Vor diesem Hintergrund ist die Kommission nun viel mehr um die öffentliche Attraktivität ihrer Politik besorgt. Dies stellt jedoch die eingefahrenen Muster der supranationalen Regulierung in Europa in Frage und widerspricht ihnen. Rauh vergleicht systematisch 17 Gesetzgebungsverfahren in der Verbraucherpolitik zwischen 1999 und 2009.
Auf der Grundlage von Insiderberichten beteiligter Beamter aus erster Hand zeigt seine Analyse, dass die politischen Entscheidungen der Kommission in der Tat verbraucherfreundlicher werden, wenn die Öffentlichkeit stärker sensibilisiert ist. Während dies die demokratische Qualität der europäischen Entscheidungsfindung verbessert, offenbart das Buch auch ein erhöhtes Konfliktpotenzial innerhalb der Kommission und darüber hinaus, das die Effizienz der legislativen Entscheidungsfindung in der EU zu untergraben droht.