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A Self-Fulfilling Prophecy: The Saudi Struggle for Iraq
In den letzten Jahren hat die geopolitische Rivalität zwischen Saudi-Arabien und dem Iran die Schlagzeilen beherrscht. Viele haben die Polarisierung zwischen einem von Saudi-Arabien geführten sunnitischen Lager und einem vom Iran geführten schiitischen Lager dargestellt und sind davon ausgegangen, dass ein überwiegend schiitischer Staat wie der Irak sich automatisch mit dem Iran verbünden würde.
In diesem fesselnden Bericht erzählt Katherine Harvey eine andere Geschichte: Die Annäherung des Irak an den Iran war keine ausgemachte Sache. Vielmehr haben die saudischen Bemühungen, den Iran zu untergraben, diesen paradoxerweise gestärkt. Harvey untersucht, warum die Saudis sich weigerten, mit der schiitisch geführten irakischen Regierung nach 2003 zusammenzuarbeiten, obwohl die neue irakische Führung immer wieder auf sie zuging und die Vereinigten Staaten erheblichen Druck ausübten.
Sie stellt fest, dass bestimmte tief verwurzelte Annahmen die saudische Führung dazu veranlassten, einen schiitisch geführten Irak als dem Iran verpflichtet zu betrachten: die Ansicht, dass der Iran von Natur aus expansionistisch ist, und die Überzeugung, dass die arabischen Schiiten ihm gegenüber loyal sind. Diese Sichtweise war vereinfachend, ja geradezu unzutreffend; und indem sie sich weigerten, sich einzulassen, schufen die Saudis eine sich selbst erfüllende Prophezeiung.
Wie Harvey zeigt, waren die Mitglieder der neuen irakischen Regierung zunächst bestrebt, eine positive Beziehung zu Saudi-Arabien aufzubauen und einen vom Iran unabhängigen Kurs zu verfolgen. Doch isoliert und vom saudischen König Abdullah zurückgewiesen, hatte der Irak letztlich keine andere Wahl.