Bewertung:

Dieses Buch bietet eine nuancierte Analyse der iranischen Gesellschaft nach der Revolution, stellt gängige Mythen in Frage und bietet Einblicke in die sozialen und wirtschaftlichen Dimensionen der Islamischen Republik. Es hebt die Verbesserungen des Lebensstandards, der Gesundheitsversorgung und der Wohlfahrt als entscheidende Faktoren für die Beständigkeit des Regimes hervor und stellt die Revolution von 1979 sowohl als sozialen als auch als religiösen Umbruch dar.
Vorteile:⬤ Bietet ein nuanciertes Verständnis des postrevolutionären Iran und korrigiert gängige Missverständnisse.
⬤ Hebt die Verbesserungen im Lebensstandard und die Ausweitung des Wohlstands unter der Islamischen Republik hervor.
⬤ Bietet eine aufschlussreiche Analyse der sozialen Dynamik und der Konflikte, die die iranische Revolution geprägt haben.
⬤ stellt stereotype Ansichten über das iranische Regime als streng totalitär in Frage und zeigt es als einen Ort der Verhandlung und des Kompromisses.
⬤ Einige Leser könnten die Tiefe der Analyse überwältigend oder zu komplex finden.
⬤ Die kontraintuitiven Schlussfolgerungen könnten für diejenigen, die bereits feste Vorstellungen über das iranische Regime haben, problematisch sein.
⬤ Das Buch könnte von Kritikern als zu wohlwollend gegenüber der iranischen Regierung empfunden werden.
(basierend auf 4 Leserbewertungen)
A Social Revolution: Politics and the Welfare State in Iran
Jahrzehntelang haben politische Beobachter und Experten die Islamische Republik Iran als einen ideologisch verkrusteten Staat am Rande des Zusammenbruchs bezeichnet, der ausschließlich mit einer schmalen sozialen Basis verbunden ist. In A Social Revolution zeigt Kevan Harris überzeugend auf, dass sie sich irren.
Bisherige Studien ignorieren die einschneidenden Folgen der drei Jahrzehnte des sozialen Wandels nach der Revolution von 1979. Heute sind mehr Menschen im Land mit Wohlfahrts- und sozialpolitischen Einrichtungen verbunden als mit irgendeiner anderen Form von staatlicher Organisation. Tatsächlich ist ein Großteil der aktuellen politischen Turbulenzen im Iran auf den Erfolg dieser Sozialprogramme zurückzuführen, die neue gebildete und mobilisierte soziale Schichten hervorgebracht haben, die sich für Veränderungen einsetzen.
Auf der Grundlage umfangreicher Feldforschungen im Iran zeigt Harris, wie das revolutionäre Regime durch die Ausweitung von Gesundheits-, Bildungs- und Hilfsprogrammen überlebt hat, die sowohl den Staat im Alltagsleben verankert als auch seine Herausforderer gestärkt haben. Diese Konzentration auf die Sozialpolitik der Islamischen Republik Iran eröffnet eine neue Untersuchungsrichtung für die Untersuchung von Wohlfahrtsstaaten in Ländern, in denen diese oft übersehen oder ignoriert werden.