Bewertung:

Derzeit gibt es keine Leserbewertungen. Die Bewertung basiert auf 2 Stimmen.
An Unhurried View of Copyright
In diesem viel zitierten Buch geht Kaplan detailliert auf das Urheberrecht und seine Verletzung ein, um die Kriterien zu bestimmen, die für die öffentliche Politik im Bereich des Urheberrechtsschutzes maßgeblich sein sollten.
Als Professor Kaplan 1966 eingeladen wurde, die James S. Carpentier Lectures an der Columbia University zu halten, wählte er das provokante Thema des Urheberrechts. Obwohl der Copyright Act von 1976 ein Jahrzehnt nach diesen Vorlesungen veröffentlicht wurde, sind sie immer noch sehr einflussreich und haben zweifellos die Verfasser des Act von 1976 beeinflusst.
Vorlesung I, Die ersten dreihundertfünfzig Jahre, skizziert die Entwicklung der Ideen über das Eigentum an literarischen, musikalischen und künstlerischen Werken von ihren Ursprüngen in der englischen Zensur des 16. Jahrhunderts bis zum bahnbrechenden Copyright Act von 1909, der für urheberrechtlich geschützte Werke, die vor dem Inkrafttreten des Act von 1976 im Jahr 1978 geschaffen wurden, weiterhin gilt. Kaplan zeigt, wie die klassischen und romantischen Vorstellungen von Urheberschaft und Nachahmung in die Entwicklung unseres Verständnisses des Urheberrechts einfließen und dass die Richter Mansfield, Eldon, Story und Holmes auf wichtige Weise zur Formulierung von Lehrmeinungen und Einstellungen zum Urheberrechtsschutz beigetragen haben.
In „Plagiarism Reexamined“ werden die Begriffe der Urheberrechtsfähigkeit und der Verletzung des Urheberrechts anatomisch untersucht, um die Erwägungen der öffentlichen Ordnung zu ermitteln, die dem Urheberrechtsschutz zugrunde liegen oder liegen sollten. Da Richter Learned Hand den größten Einfluss auf die Gestaltung des Denkens über diese Probleme während des letzten halben Jahrhunderts ausübte, werden seine Ansichten in der zweiten Vorlesung ausführlich untersucht.
Der abschließende Vortrag „Vorschläge und Perspektiven“ befasst sich mit den wichtigsten Reformvorschlägen für unser Urheberrecht, die aus den vergangenen Debatten hervorgegangen sind und in den neuen Gesetzesentwurf eingeflossen sind. Einige der Vorschläge revidieren die jahrhundertealten formalen Anforderungen des Gesetzes, wie z.B. die Bekanntmachung des Urheberrechts und die amtliche Registrierung der Werke. Andere Vorschläge definieren den Gegenstand des Urheberrechts neu und ziehen unter Berücksichtigung der Verfassungsbestimmung zum Urheberrecht eine neue Grenze zwischen nationaler und staatlicher Regelung. Wieder andere Vorschläge zielen darauf ab, harte Konflikte zwischen Produzenten und Nutzern von urheberrechtlich geschützten Werken zu lösen. Von großer Bedeutung sind dabei Fragen, die sich aus den revolutionären technischen Fortschritten ergeben, wie sie durch Fotokopiergeräte und Computer veranschaulicht werden; Fragen der Festsetzung der Dauer des Urheberrechtsschutzes; Fragen der Zweckmäßigkeit einer Sonderbehandlung besonderer Nutzer, wie z.B. von Lehrern und Bildungssendern. Nach der Betrachtung von Mechanismen zur Anpassung des Gesetzes an Umweltveränderungen wird in der Vorlesung über die langfristige Zukunft des Urheberrechts als soziale Kontrolle spekuliert.