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Another Steven Soderbergh Experience: Authorship and Contemporary Hollywood
Wie bestimmen wir die Autorenschaft im Film, und was geschieht, wenn wir uns eingehend mit der kreativen Tätigkeit lebender Filmemacher befassen, anstatt ihre Arbeit durch das abstrakte Prisma der Autorentheorie zu betrachten? Mark Gallagher nutzt die Karriere von Steven Soderbergh als Objektiv, durch das er die Autorenschaft auf der Leinwand neu betrachtet und ein neues Modell vorstellt, das den grundlegend kollaborativen Charakter der Autorenarbeit und ihrer Verbreitung anerkennt. Soderbergh ist mit seinen Arbeiten für Film, Fernsehen und digitales Video der produktivste und vielseitigste Filmemacher des zeitgenössischen amerikanischen Kinos.
Gleichzeitig ist seine Tätigkeit typisch für die zeitgenössische Praxis der Filmindustrie, in der sich Produktionseinheiten, Vertriebsplattformen und kreative Arbeit zunehmend gegenseitig befruchten. Gallagher untersucht Soderberghs Arbeit an Filmen wie The Limey, Erin Brockovich, Ocean's Eleven und seinen Fortsetzungen, Solaris, The Good German, Che und The Informant! sowie an der Fernsehserie K Street. In Abgrenzung zu klassischen Autorenfilmmodellen positioniert er Soderbergh und die Autorenschaft in Bezug auf die kollaborative Produktion, die Dreharbeiten vor Ort, den Handel und den Vertrieb, die textliche Repräsentation, die Arbeit an Genres und Adaptionen, die kritische Rezeption und andere industrielle und kulturelle Phänomene.
Gallagher befasst sich auch mit Soderberghs Rolle als Vorreiter des US-Independent-Kinos nach Sex, Lügen und Video von 1989 sowie mit seinen cinephilen Dialogen mit verschiedenen Formen des US-amerikanischen und internationalen Kinos von den 1920er bis zu den 1970er Jahren. Mit einem ausführlichen neuen Interview mit dem Filmemacher zeigt Another Steven Soderbergh Experience, wie Branchen und Institutionen kreative Filmkünstler kultivieren, anerkennen und herausfordern.