Bewertung:

Frances Gibbs Biografie über George Crabbe ist eine fesselnde und gründliche Erforschung des Lebens und des revolutionären Werks des Dichters, die seine Kämpfe und die Härte seines Realismus hervorhebt. Das Buch zeichnet sich dadurch aus, dass es fesselnd und zugänglich ist, was es im Vergleich zu früheren akademischen Biografien zu einer erfrischenden Lektüre macht.
Vorteile:Die Biografie ist fesselnd und liest sich wunderbar. Sie bietet neue Einblicke in Crabbes Leben und Werk und stellt ihn als eine bedeutende, aber oft übersehene Figur der englischen Literatur dar. Gibbs journalistischer Ansatz stellt die Erfahrung des Lesers in den Vordergrund und macht komplexe Themen zugänglich. Die detaillierte Untersuchung von Crabbes Leben bereichert die Erzählung und zeigt seinen einzigartigen Realismus und seine emotionale Tiefe.
Nachteile:Manche Leser könnten den detaillierten historischen Kontext zuweilen als überwältigend empfinden. Während Gibb versucht, Crabbes Leben nachvollziehbar zu machen, könnten diejenigen, die mit der damaligen Zeit nicht vertraut sind, mit einigen Verweisen Schwierigkeiten haben. Man hat auch das Gefühl, dass Crabbes derzeitige Unbekanntheit beklagt wird, was als Kritik am modernen Literaturgeschmack aufgefasst werden könnte.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
A Time and a Place: George Crabbe, Aldeburgh and Suffolk
George Crabbe, Dichter, Geistlicher und Chirurg-Apotheker aus dem 18. Jahrhundert, ist vor allem für „Peter Grimes“ bekannt, die Geschichte eines sadistischen Fischers, die Benjamin Britten zu seiner gleichnamigen Oper inspirierte.
Die brutalen Verbrechen und die „gequälten Schuldgefühle“ von Grimes spielen sich in der düsteren, unwahrscheinlich schönen Umgebung von Aldeburgh ab. Während Crabbe immer wieder aus der Mode kam, haben die Stadt in Suffolk und ihre Landschaft Schriftsteller und Künstler wie Britten, Ronald Blythe, Susan Hill und Maggi Hambling immer wieder in ihren Bann gezogen - alle angezogen von der kahlen Küste, dem unheimlichen Watt und dem offenen Himmel. In A Time and a Place setzt sich Frances Gibb erneut mit Crabbes Werk auseinander und spürt zum ersten Mal der Bedeutung dieses Ortes für sein Leben und sein Werk nach.
Sie befasst sich mit seinen kreativen Kämpfen, seinem religiösen Glauben, seinen romantischen Lieben und seiner Opiumsucht. Vor allem aber erforscht sie die ungebrochene Anziehungskraft, die die „kleine käufliche Gemeinde“ und das Land und das Meer dahinter auf Crabbe und seine Nachfolger ausübten.