
One and All: The Logic of Chinese Sovereignty
Das Konzept der Souveränität ist ein entscheidendes Fundament der derzeitigen Weltordnung. Unabhängig von ihrer politischen Ideologie kann kein Staat agieren, ohne seine souveräne Macht zu beanspruchen und zu rechtfertigen.
Die Volksrepublik China (VRC) - einer der mächtigsten Staaten in der gegenwärtigen Weltpolitik - hat auf die Logik der Souveränität zurückgegriffen, um auf viele externe und interne Herausforderungen zu reagieren, von Streitigkeiten über territoriale Rechte bis hin zur Covid-19-Pandemie. In diesem Buch analysiert Pang Laikwan die historischen Wurzeln der chinesischen Souveränität. Nach einem Überblick über die vier verschiedenen politischen Strukturen des modernen Chinas - kaiserlich, republikanisch, sozialistisch und postsozialistisch - und die dramatischen Brüche zwischen ihnen argumentiert Pang, dass sich die Souveränitätsangst des herrschenden Regimes durch das gesamte zwanzigste Jahrhundert in China zieht und die Beziehungen zwischen Staat und Gesellschaft in Momenten starker politischer Instabilität stark prägt.
Mit dem Schwerpunkt auf politischer Theorie und Kulturgeschichte zeigt das Buch, wie Konzepte wie Volkssouveränität, territoriale Souveränität und wirtschaftliche Souveränität konstruiert wurden und wie souveräne Macht in China zu verschiedenen Zeiten von Intellektuellen und dem einfachen Volk durch eine Vielzahl von Medien - von Malerei und Literatur bis hin zu internetbasierten Memen - sowohl legitimiert als auch untergraben wurde. Angesichts der Möglichkeit eines neuen Kalten Krieges, des Zerfalls der Globalisierung und des aufkommenden Populismus liefert Pang eine zeitgemäße Neubewertung der Logik der Souveränität in China als Macht, Diskurs und Grundlage für die Regierungsführung.