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Elizabeth Bishop's Brazil
Als die amerikanische Dichterin Elizabeth Bishop 1951 im Alter von vierzig Jahren in Brasilien ankam, hatte sie nicht vor, dort zu bleiben.
Doch ihre Liebesbeziehung zu der brasilianischen Aristokratin Lota de Macedo Soares und das Land selbst brachten sie auf einen anderen Kurs, und Brasilien wurde für fast zwei Jahrzehnte ihre Heimat. In dieser bahnbrechenden neuen Studie bietet Bethany Hicok den Lesern von Bishop die bisher umfassendste Untersuchung über den transformativen Einfluss Brasiliens auf das Leben und die Kunst der Dichterin.
Auf der Grundlage umfangreicher Archivrecherchen und Reisen zeigt Elizabeth Bishops Brasilien, dass sich die gesamte Form von Bishops schriftstellerischer Karriere als Reaktion auf Brasilien veränderte und historische, politische, sprachliche und kulturelle Dimensionen annahm, die ohne ihr Eintauchen in diese pulsierende südamerikanische Kultur nicht denkbar gewesen wären. Hicok zeigt das Brasilien der Jahrhundertmitte, dem Bishop begegnete - die Extreme von Reichtum und Armut, die spektakuläre Topographie, die Sprache, die Literatur und die Menschen - und untersucht die brasilianischen Klassenstrukturen, die Bishop und Macedo Soares ins Zentrum der politischen und kulturellen Machthaber des Landes rückten. Wir beobachten, wie Bishop vor dem Hintergrund der amerikanischen Politik des Kalten Krieges und der politischen Revolutionen in Brasilien eine politische Poesie des Engagements entwickelt.
Hicok bietet auch die erste umfassende Bewertung von Bishops Übersetzungen brasilianischer Schriftsteller und deren Einfluss auf ihr eigenes Werk. Elizabeth Bishops Brasilien ist eine längst überfällige Erkundung einer entscheidenden Phase im Leben und Werk dieser großen Dichterin, die sich auf Archivquellen stützt, zu denen auch unveröffentlichte Reiseschriften Bishops gehören, und die provokante neue Lesarten ihrer Gedichte bietet.