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END OF INDENTURE An Agonising Journey To Freedom
Die wachsende öffentliche Empörung erzwang schließlich die Abschaffung des Fluchs der Sklaverei ab dem Jahr 1833. Dieser immens begrüßenswerte Schritt brachte bald eine weitere große Herausforderung mit sich, nämlich den gravierenden Mangel an Arbeitskräften in den Plantagenkolonien.
Die Kolonialherren entwickelten ein weiteres trügerisches Instrument, um in großem Umfang billige Arbeitskräfte für ihre Plantagen unter dem so genannten "Indenture-System" anzuwerben. Die Briten führten die größte derartige Operation durch und mobilisierten fast 2 Millionen Arbeiter aus Indien und brachten sie in weit entfernte Länder in der Karibik, in Afrika und im Pazifik. Oberflächlich betrachtet wurden diese Arbeiter im Rahmen eines einvernehmlich geschlossenen Vertrags, dem so genannten "Agreement", aufgenommen, was auch zu der volkstümlichen Bezeichnung "Girmit" führte.
In Bezug auf den Schutz der Grundrechte der Arbeitnehmer unterschied sich dieses System jedoch nicht von der früheren Sklaverei.
Generationen dieser Arbeiter kämpften unter Qualen für die letztendliche Befreiung aus dieser faktischen Knechtschaft. Die Notlage der Vertragsarbeiter bewegte auch die indische Führung zutiefst, insbesondere Mahatma Gandhi, der die Leiden der Arbeiter in Südafrika und Mauritius persönlich miterlebte.
Die Kritik wurde immer lauter und forderte die Abschaffung der Leibeigenschaft in den Plantagenkolonien, in Indien und anderswo. Es gab einen weiteren unerwarteten Druck auf arbeitsfähige Männer für die Operationen des Ersten Weltkriegs in Europa. Diese Faktoren zusammen zwangen die Kolonialmächte, das Ablasshandelssystem im Jahr 1917 endgültig abzuschaffen.
Das Jahr 2017 markierte daher den hundertsten Jahrestag dieser bahnbrechenden Entwicklung, die entlang der gesamten "Indentured Route", nämlich Mauritius, Fidschi, Trinidad und Tobago, Guyana und Surinam, gefeiert wurde. Da in den meisten dieser Länder die Mehrheit der Bevölkerung indischer Herkunft ist, war dies auch in Indien ein Grund zum Feiern. Die Antar Rashtriya Sahayog Parishad, die seit 40 Jahren in der indischen Diaspora und insbesondere in den Girmitiya-Ländern tätig ist, veranstaltete vom 20.
bis 22. April 2017 in Zusammenarbeit mit dem Indira Gandhi National Centre for the Arts (IGNCA) und dem Indian Council for Cultural Relations (ICCR) eine internationale Konferenz zu diesem Anlass.
Neben den Reden der indischen Führung nahmen über 100 Experten aus Indien und dem Ausland an der Konferenz teil. Das vorliegende Buch ist eine Zusammenstellung der Protokolle, Präsentationen und Ergebnisse dieser wichtigen Veranstaltung. Wir hoffen, dass diese Publikation für Akademiker und Wissenschaftler, die sich mit der Diaspora und der Geschichte des Indentured Systems beschäftigen, von Nutzen sein wird.