Bewertung:

Das Buch stellt eine philosophische Verteidigung eines kulturwissenschaftlichen Ansatzes für die Wissenschaft dar, wobei traditionelle und zeitgenössische Methoden zur Legitimierung wissenschaftlicher Praktiken kritisch untersucht werden. Rouse kritisiert die konventionelle Wissenschaftsphilosophie und die Ansätze der Wissenschafts- und Technologiestudien und argumentiert gegen die Machbarkeit einer universellen Abgrenzung zwischen Wissenschaft und Nicht-Wissenschaft.
Vorteile:Das Buch wird für seine gründliche und umfassende Analyse gelobt, die eine detaillierte Begründung für Rouses einzigartigen Ansatz liefert. Es setzt sich mit bedeutenden philosophischen Persönlichkeiten wie Foucault, Arthur Fine und Donald Davidson auseinander und bietet eine aufschlussreiche Kritik an traditionellen und zeitgenössischen Ansichten zur Wissenschaftsphilosophie.
Nachteile:Einige Leser könnten mit Rouses Ablehnung einer universellen Legitimation und Abgrenzung der Wissenschaft, die als kontrovers angesehen werden könnte, Schwierigkeiten haben. Der philosophische Charakter des Werks mag auch diejenigen nicht ansprechen, die eher praktische oder direkte Diskussionen über Wissenschaft suchen.
(basierend auf 1 Leserbewertungen)
Engaging Science
Joseph Rouse fasst die wichtigsten Debatten dieses Jahrhunderts über den Realismus und die Rationalität wissenschaftlicher Erkenntnisse zusammen und ist der Ansicht, dass diese Auseinandersetzungen die politische und kulturelle Bedeutung der Wissenschaften zu stark vereinfachen. Er bietet ein alternatives Verständnis von Wissenschaft, das sich auf Praktiken und nicht auf Wissen konzentriert.
Rouse skizziert zunächst die gemeinsamen Annahmen der scheinbar gegensätzlichen Interpretationsansätze zur Wissenschaft: wissenschaftlicher Realismus, sozialer Konstruktivismus, Empirismus und postempirischer historischer Rationalismus. Anschließend stellt er die Kulturwissenschaften als einen alternativen Ansatz vor, der die Wissenschaften als fortlaufende Muster situierter Aktivitäten versteht, deren materieller Rahmen Teil der Praxis ist. Die Kulturwissenschaften der Wissenschaft, so der.
Der Autor schlägt vor, dass die Kulturwissenschaften ihre eigene Teilnahme an und ihr Engagement in der Wissenschaftskultur ernst nehmen und die vermeintliche Abgehobenheit früherer philosophischer oder soziologischer Standpunkte ablehnen. Vielmehr bieten solche Studien spezifische, kritische Diskussionen darüber, wie und warum Wissenschaft wichtig ist, und für wen, und wie Möglichkeiten für sinnvolles Verstehen und Handeln durch wissenschaftliche Praktiken verändert werden.