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Angel Veneration and Christology: A Study in Early Judaism and in the Christology of the Apocalypse of John
Die öffentliche Anbetung des auferstandenen Christus, wie sie in der Apokalypse des Johannes geschildert wird, steht in direktem Widerspruch zu der Betonung des leitenden Engels, dass nur Gott angebetet werden sollte (Offenbarung 19:10; 22:8-9). In Engelsverehrung und Christologie untersucht Loren Stuckenbruck diesen Widerspruch im Lichte der Engelsverehrung im frühen Judentum.
Stuckenbruck untersucht eine Vielzahl jüdischer Traditionen im Zusammenhang mit der Engelsverehrung und entdeckt Verbote, Engeln zu opfern; Verbote, Engelbilder anzufertigen; Ablehnungen der "zwei Mächte"; christliche apologetische Anschuldigungen aus dem zweiten Jahrhundert, die sich speziell gegen Juden richten; und vor allem die in jüdischen und judenchristlichen Schriften weit verbreitete Verweigerungstradition, in der Engelsboten die Verehrung des Sehers ablehnen und die Anbetung Gottes allein anmahnen.
Während die Belege für die Praxis der Engelsverehrung unter den Juden der Antike (Qumran, pseudepigraphische Literatur und kleinasiatische Inschriften) nicht den unmittelbaren Hintergrund für die Christusverehrung liefern, zeigt Stuckenbruck, dass allein die Tatsache, dass überhaupt Sicherungen für einen monotheistischen Rahmen erlassen wurden, ein Licht auf die christliche Praxis der Jesusverehrung wirft. Die Art und Weise, wie die Apokalypse die Verweigerungstradition adaptiert, erhellt die Erklärungen und Darstellungen der Offenbarung über Jesus. Obwohl die Verweigerungstradition selbst nur die Anbetung Gottes sichert, zeichnet Stuckenbruck nach, wie die Tradition gespalten wurde, so dass die engelsgleichen Elemente in der Christophanie aufgegangen sind. Wie Stuckenbruck zeigt, dient eine engelsgleiche Christologie, die vom Autor der Offenbarung und ihren Lesern geteilt wird, dazu, die monotheistische Betonung des Autors zu bewahren und die Überlegenheit Christi gegenüber den Engeln zu betonen - und damit die Voraussetzungen für die Anbetung des Lammes in einem monotheistischen Rahmen zu schaffen, der nicht im Widerspruch zu der engelsgleichen Anweisung steht, Gott allein anzubeten.